Neuer Kinder- und Jugendspielplatz in der Scheringstraße eröffnet
Nach knapp vier Jahren Planungs- und Bauzeit wurde am Dienstag, den 22.07.2025, der neue Spielplatz in der Scheringstraße eröffnet. Zur Feier kamen der Berliner Staatssekretär für Wohnen und Mieterschutz, Stephan Machulik, der Bezirksstadtrat für Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Christopher Schriner, der Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit, Christoph Keller sowie Vertreter*innen der Verwaltung. Das Quartiersmanagement Brunnenstraße und Stadtteilkoordinator Jochen Uhländer sorgten für die Verpflegung. Am Ende der Veranstaltung wurden die politisch Verantwortlichen künstlerisch aktiv.
Versteckter Spielplatz
Jahrelang war der Spielplatz in der Scheringstraße ein sogenannter „hidden place“, ein versteckter Ort hinter Büschen. Unweit der denkmalgeschützten Liesenbrücken auf einer Anhöhe gelegen, war er von der Straße aus kaum zu sehen, spielende Kinder suchte man dort vergebens.
Nominierung für den Baufonds
2019 wurde von den Quartiersmanagements im Brunnenviertel und dem Bezirksamt Mitte der Spielplatz als ein mögliches Projekt für den Baufonds vorgeschlagen. Der Baufonds ist ein Finanzierungsinstrument des Programms Sozialer Zusammenhalt, das die Umsetzung größerer, nachhaltiger Bauvorhaben ermöglicht. In einem transparenten Verfahren sprach sich die Senatsverwaltung schließlich für die Erneuerung des Spielplatzes aus.
Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
Aber wie muss ein solcher Ort aussehen, um attraktiv zu sein? Um das herauszufinden, startete das Kinder- und Jugendbüro Mitte 2021 eine Umfrage unter älteren Kindern und Jugendlichen, die den Spielplatz zukünftig nutzen sollten. Gewünscht wurden vor allem Sitzmöglichkeiten, eine Graffiti-Wand und Sportgeräte, die meisten Befragten sprachen sich darüber hinaus für einen Erhalt des Baumbestandes aus.
Große Calisthenics-Anlage in der Mitte
Nicht alles, aber vieles von dem, was gewünscht wurde, konnte auch realisiert werden: Es gibt – als zentrales Element in der Mitte – eine große Calisthenics-Anlage, dazu Bänke, Rasenflächen und drei Wände für Graffitis. Vom alten Spielplatz wurden zwei Tischtennisplatten übernommen und es wurde ein stufenloser Zugang angelegt. Betreut wurde das Bauvorhaben vom Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks Mitte.
Altlasten im Untergrund trieben Kosten in die Höhe
Die ursprünglich kalkulierte Investitionssumme von 665.000 € konnte allerdings nicht gehalten werden. „Wenn man in Berlin irgendwo den Spaten hineinsticht, findet man Probleme“, beschrieb Staatssekretär Machulik in seiner Eröffnungsrede das Dilemma. Im Fall des Spielplatzes ist dies wörtlich zu nehmen: Im Untergrund verbargen sich noch die Grundmauern früherer Bebauungen, außerdem war der Boden schadstoffbelastet und musste entsorgt werden. Um die Lärmbelastung für Anwohner*innen so gering wie möglich zu halten, wurde zudem unter der Calisthenics-Anlage ein dämpfender Tartanbelag verlegt.
Ruhigere Nutzerschaft vermindert das Lärmproblem
Bezirksstadtrat Christopher Schriner bedankte sich entsprechend bei der Senatsverwaltung für die Bereitstellung der Mittel. Wie immer bei Spielplätzen, habe es auch hier unterschiedliche Ansprüche von Anwohnenden und Spielplatzbesucher*innen gegeben, vor allem, was die Lärmbelastung betrifft. Schriner verwies zum einen auf die altersbedingt ruhiger und „rationaler agierende Nutzerschaft“, zum anderen auf das Umfeld: „Alles, was hier zu hören ist, ist leiser als die Straße.“
Graffiti-Wände offiziell eingesprüht
Nach den offiziellen Ansprachen folgte der kreative Teil des Nachmittags. Staatssekretär Machulik, die Bezirksstadträte Keller und Schriner sowie die bezirkliche Koordinatorin für Kinder- und Familienarmutsprävention, Victoria Aharonov, griffen zur Spraydose und sprühten unter der Anleitung des Graffiti-Künstlers Josef Dube je einen Schriftzug auf die Graffiti-Wände.
Text/Fotos: M. Hühn, Juli 2025






