BruGA – die Gartenschau im Brunnenviertel
Gärten sind seit jeher für viele Menschen Orte der Sehnsucht. Gärten versprechen Ruhe, Schönheit, ein angenehmes Klima und Entschleunigung, besonders in der Stadt. Auch im Brunnenviertel gibt es Gärten, manche sind für alle zugänglich und sichtbar, andere wiederum liegen versteckt in Hinterhöfen oder auf Dächern. Um auf die Vielfalt an Gärten im Kiez aufmerksam zu machen, hatte der Brunnenviertel e.V. gemeinsam mit dem Gemeinschaftsgarten Himmelbeet am 17. und 18. Mai 2025 zur „BruGA“, der Brunnenviertel Gartenschau, eingeladen, die bereits zum 4. Mal stattfindet. An zwei Tagen fanden Touren, Vorträge und Kulturevents statt, unter anderem ein großes Konzert des Chores „canta:re“ in der Himmelfahrtkirche.
Für die Organisation der BruGA war Irina Kohlmetz vom Gemeinschaftsgarten Himmelbeet zuständig, finanziert wurde die Veranstaltung in diesem Jahr von der degewo.
Bereits die 4. BruGA
Die 1. Brunnenviertel-Gartenschau (BruGA) fand 2018 im Rahmen des vom Programm „Sozialer Zusammenhalt“ geförderten Projekts „Grünräume nachbarschaftlich stärken“ statt. Idee und Name kamen aus dem Brunnenviertel e.V. von Dunja Berndt, organisiert wurde sie von gruppe F als Trägerin des Projektes.
Die Veranstaltung bot nicht nur Gelegenheit zum Staunen über die kreativen Gartenideen der Nachbarn -sondern förderte auch das soziale Miteinander und das Bewusstsein für die Bedeutung von Grünräumen in städtischen Gebieten. Gründe genug für das QM, die BruGA auch in den Jahren 2020 und 2022 zu fördern, bevor degewo die Finanzierung in diesem Jahr übernommen hat. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft als größte Eigentümerin im Brunnenviertel möchte das Format im Quartier etablieren und plant schon für 2027.
Elf Gärten machten dieses Jahr mit
Eröffnet wurde die 4. BruGA auf dem Dachgarten in der Graunstraße 12. Etwa 30 Interessierte kamen, viele davon nahmen anschließend an einem barrierefreien Rundgang zu Gärten im Kiez teil. Elf Gärten beteiligten sich an der zweitägigen Veranstaltung: das Diesterbeet in der Swinemünder Straße, der versteckte Elstergarten, der Garten NiemandsLand hinter der Kapelle der Versöhnung in der Bernauer Straße, die Gleim-Oase, das kleine Blütenparadies, die Pflanzschalen in der Swinemünder Straße, die Essbare Straße, der Familiengarten im Familienzentrum Wattstraße, das Himmelbeet und der Schulgarten der Gustav-Falke-Grundschule. Mitgemacht hat auch das StattLab in der Ackerstraße, allerdings ohne eigene Grünfläche: Im StattLab-Fenster wurde die Installation „Geheimer Garten“ gezeigt.


Fünfstündige Fahrradtour zu allen Gärten
„Die Gärtner*innen haben sich alle etwas einfallen lassen“, erzählt Dominique Hensel vom Brunnenviertel e.V. Im Elstergarten gab es z.B. selbstgemachte Limonade, im Blütenparadies in der Putbusser Straße wurden kleine Pflänzchen verschenkt. Vor allem aber teilten die Gärtner*innen Infos und Geschichten über ihre Arbeit.


Am Sonntag, den 18. Mai fanden zwei Fahrradtouren zu den einzelnen Gärten statt. „Die Vorträge waren nicht ganz so gut besucht, aber an den Fahrradtouren nahmen mehr als zwanzig Menschen teil“, so Dominique Hensel. Die Tour war offen organisiert, immer wieder kamen neue Leute hinzu. Wer von Anfang bis Ende dabei blieb, war fünf Stunden lang unterwegs. „Die Gärtner*innen hatten ja alle etwas zu erzählen, es hätte auch noch länger dauern können“, so Hensel.
Konzert mit Papierblumen
Zum Abschluss der BruGA gab es in der Himmelfahrtkirche in der Gustav-Meyer-Allee ein großes Konzert des Chores „canta:re. klassisch queer“, das von 200 Zuhörer*innen besucht wurde. Die Chormitglieder sorgten auch für eine florale Atmosphäre: Sie schmückten die Kirche mit unzähligen selbstgebastelten Papierblumen.
Text: M.Hühn, QM Brunnenstraße | Fotos: QM Brunnenstraße, Mai 2025
