Abriss und Sanierung des Brunnenviertels auf 35 mm
Der Filmkurator, Künstler und Publizist Florian Wüst zeigt am 15. Januar um 20 Uhr im Olof-Palme-Zentrum zwei Dokumentarfilme zur Flächensanierung im Brunnenviertel. Die Geschichtswerkstatt „Anno erzählt“ lädt dazu ein.

Durch die Auftraggeber ist eine gefärbte Sichtweise auf den Umbau des Brunnenviertels zwischen 1964 und 1990 vorgegeben. So heißt es in der Kurzbeschreibung von „Stadterneuerung in Berlin – Beispiel Wedding“ im Berlin-Filme-Verzeichnis der Landesbildstelle Berlin: „Erneuerung verwahrloster, unzeitgemäßer Wohngebiete“. Der Film schildert, „wie es zu den ungesunden Zuständen lichtarmer Hinterhofwohnungen kam und wie man versuchte, die vier Funktionen Wohnen, Arbeit, Erholung und Bewegung in idealer Weise zu vereinen“.
„Sanierung im Berliner Wedding – Ein Erfahrungsbericht“ kann als Fortsetzung von Kiepenheuers erstem Film über das Brunnenviertel gesehen werden: „Er stellt das Ergebnis der Veränderung der sozialen und wirtschaftlichen Struktur sechs Jahre später vor und lässt die Betroffenen zu Wort kommen“, heißt im Berlin-Filme-Verzeichnis.
Heute gibt es Stimmen, die im Umbau des Viertels und in der Umsiedlung der Hälfte der Bewohner eine „Kahlschlagsanierung“ sehen; andere dagegen vermissen im heutigen Wohnungsbau den damaligen Gedanken des gemeinwohlorientierten Bauens. Die historischen Filme geben einen Einblick, wo früher die Diskussionslinien verliefen – angesichts eines gigantischen Bauprojekts für 20.000 Menschen im Schatten der Berliner Mauer.

Die Veranstaltung am 15. Januar im Olof-Palme-Zentrum ist Teil der Geschichtscafé-Reihe, die von der Geschichtswerkstatt Anno erzählt organisiert werden. Anno erzählt ist ein vom Quartiersmanagement Brunnenstraße gefördertes Projekt. Der Eintritt ist frei.
Kontakt zu Anno erzählt
Facebook: www.facebook.com/AnnoErzaehlt
Web: www.brunnenviertel.de/anno-erzaehlt
Telefon: (0157) 37 64 40 65
E-Mail: geschichtswerkstatt-anno(at)freenet.de


Text: PM Anno erzählt, bearbeitet: D. Hensel
