Essbare Straße e.V.: Saisonstart in der Swinemünder Straße

Jemand hat Kaffee mitgebracht, auf dem Boden stehen Gießkannen und Gartenwerkzeuge. Am Rand der Fläche liegt ein Haufen Erde, mit der die Gärtner*innen ihre Hochbeete auffüllen. Seit Februar treffen sich jeden Sonntag wieder die Aktiven des Projekts „Essbare Straße“, um die Beete für die neue Gartensaison zu bestellen.

Das Projekt wächst

Das Projekt, das seit Oktober 2023 vom Quartiersmanagement Brunnenstraße aus Mitteln des Programms Sozialer Zusammenhalt gefördert wird, expandiert. Mittlerweile stehen 91 Hochbeete in der Swinemünder Straße, 32 auf dem „Boulegarten“ vorm ehemaligen Diesterweg Gymnasium, 59 auf der „Keimzelle“ Ecke Lortzingstraße. „Wir nennen die Fläche „Keimzelle“, weil hier alles losging“, erzählt Sandra Zangerl, die Leiterin des Projekts. Dort befindet sich auch die Wildblumenwiese, weil das Projekt nicht nur für Menschen essbare Pflanzen anbauen will, sondern auch Nahrung für Tiere.

Hummeln auf der Wildblumenwiese in der Swinemünder Straße

Bouleplätze sollen reaktiviert werden

Der Boulegarten hat seinen Namen von den Bouleplätzen, die dort liegen, aber mittlerweile zugewuchert und unbespielbar sind. Im Sommer 2026, sagt Sandra, sollen die Plätze wieder hergerichtet werden. Das hat zwar auf den ersten Blick nichts mit einem Gartenprojekt zu tun, auf den zweiten Blick passt es gut ins Konzept: „Unser Projekt möchte ja auch die Nachbarschaft zusammenbringen und früher spielten hier viele Leute Boule.“

Drei unterschiedliche Formen der Mitarbeit

Die Nachbarschaft zusammenzubringen klappt auch beim Gärtnern gut, der Verein Essbare Straße e.V. hat mittlerweile 42 Mitglieder, wovon 38 aktiv die Beete bearbeiten. Drei Formen der Mitarbeit gibt es: An den Gemeinschaftsbeeten können sich alle beteiligen, hier werden viele Kräuter und Gemüse angebaut. Dann gibt es die Möglichkeit, als feste Gruppe gemeinsam Beete zu betreuen und schließlich noch die Option, als Einzelperson ein oder zwei Beete zu bepflanzen und zu pflegen. Die Gärtner*innen bekommen zwar viele Tipps und Hilfe vom Projekt-Team, sie kümmern sich aber selbständig um die Beete, weil der Garten, erklärt Sandra, irgendwann einmal eigenverantwortlich funktionieren soll.

Gemüse- und Kräuterbeete in der Swinemünder Straße

Unterstützung vom Straßen- und Grünflächenamt und von der Baugenossenschaft

Zwar müssen die Projektteilnehmer*innen das Meiste selbst machen, die Gruppe wird aber auch unterstützt. Kürzlich hat das Straßen- und Grünflächenamt Gehölzschnitt vorbeigebracht, der als Grundlage für die Hochbeete verwendet wird. Die Baugenossenschaft, die Häuser in Höhe der Lortzingstraße besitzt, hat an einer Häuserfront eigens einen Wasseranschluss anbringen lassen, den die Gärtner*innen benutzen dürfen.

Es sind noch Beete frei

Wer Lust hat, mitzumachen, ist herzlich willkommen. Beete gibt es genug, dieses Jahr sollen noch 30 weitere hinzukommen. Drei davon sind barrierefrei, damit sie auch im Sitzen bearbeitet werden können. Die Gruppe trifft sich jeden Sonntag zwischen 10:00 und 12:00 Uhr in der Swinemünder Straße, ab April zusätzlich donnerstags zwischen 18:00 und 20:00 Uhr.

Schild mit dem Hinweis, dass noch Beete frei sind

Infos & Kontakt:
Essbare Straße e.V.
Swinemünder Straße 84
1355 Berlin
www.essbare-strasse.de
Mail: info@essbare-strasse.de
Tel: +49 1590 582 74 25

Text: M. Hühn, Fotos: Essbare Straße e.V., April 2025