Gelände des Diesterweg Gymnasiums wird Ausweichstandort für die Ernst-Reuter-Schule

Am Donnerstag, den 28. November 2024 stellten Schulstadtrat Benjamin Fritz und der Schulleiter der Ernst-Reuter-Schule, Marc Eggert, im Olof-Palme-Zentrum (OPZ) die Planungen für den Ausweichstandort der Schule während der Sanierung vor. Vorgesehen ist ein Container-Bau auf dem Gelände des ehemaligen Diesterweg-Gymnasiums.

Ab 2026 sollen auf dem Gelände des ehemaligen Diesterweg-Gymnasiums wieder Schüler*innen unterrichtet werden. Auf der Sportfläche neben der Turnhalle werden Container aufgebaut, die Platz für etwa 600 Schüler*innen bieten sollen. Angedacht ist darüber hinaus die Nutzung der Räume der benachbarten Musikschule Fanny Hensel. Eine weitere Idee ist, die ehemalige öffentlichen Bibliothek im Diesterweg-Gymnasium zu nutzen. Die Prüfungen, ob und in welchem Umfang dies möglich ist, laufen zurzeit.

Umfangreiche Sanierung der Ernst-Reuter-Schule ab 2026

Nötig ist der Umzug eines Teils der Schülerschaft, weil die Ernst-Reuter-Schule zwischen 2026 und 2031 umfangreich saniert werden soll. Nicht alle Schüler*innen werden mit umziehen, so soll laut Schulleiter Eggert die Oberstufe am bisherigen Standort verbleiben, da die älteren Schüler*innen mit den Bauarbeiten besser zurecht kämen. Die Schüler*innen, die umziehen werden, müssen sich ebenfalls auf Einschränkungen einstellen, da das Raumangebot in den Containern geringer sein wird als am alten Standort.

Bezirk kauft wiederverwendbare Container

Der Bau an der ehemaligen Diesterweg Schule wird von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen errichtet werden, da der Bezirk nicht die nötigen Kapazitäten für solch ein Vorhaben hat. Es werden spezielle, extra angefertigte Module sein, die wenig Ähnlichkeit mit den allseits bekannten Transport-Containern haben. Der Bezirk kaufe die Module, weil dies günstiger komme, als sie zu mieten, erklärte Schulstadtrat Fritz. Nach Ende der Sanierungsarbeiten an der Ernst-Reuter-Schule könnten die Module abgebaut und an einem anderen Standort wieder aufgebaut werden. Die Kosten für den Ausweichstandort bezifferte Fritz auf etwa 21 Millionen Euro.

Sanierung des Diesterweg-Gymnasiums finanziell nicht realisierbar

Auf der Veranstaltung im OPZ wurde mehrmals thematisiert, warum der Bezirk nicht das bestehende Gebäude des Diesterweg-Gymnasiums als Ausweichstandort nutzen könne. Fritz erklärte, dass eine denkmalgerechte Sanierung des Hauses etwa 90 bis 100 Millionen Euro kosten würde und weder der Bezirk noch das Land Berlin zurzeit über die nötigen Mittel verfügten. Nichtsdestotrotz halte der Bezirk an den Plänen fest, dort irgendwann wieder einen Schulbetrieb zu ermöglichen, da das bestehende Angebot an Schulplätzen im Bezirk bei weitem nicht den Bedarf decken würde. „Die Schulen platzen aus allen Nähten“, so Fritz.

Noch offene Fragen für den Umzug

Unklar ist momentan noch, welche Maßnahmen auf dem Diesterweg-Gelände umgesetzt werden müssen, um ihn als Ausweichstandort nutzen zu können. Klar ist lediglich, dass Bäume gefällt werden müssen, für die der Bezirk an anderen Stellen aber 100 neue Bäume pflanzen wird. Auf der Fläche befindet sich aktuell der JuPoint des Trägers caiju e.V und wird vom QM gefördert. Wie es mit dem JuPoint weitergeht, und ob die Hochbeete, die auf dem Gelände und vor der Schule stehen, dort bleiben können, ist noch offen, ebenso die Frage, wo der Eingang des Ausweichstandortes sein wird und ob der alte Schulhof als solcher genutzt werden kann.

Ungelöst ist zudem die Frage, wo der Sportunterricht der Ernst-Reuter-Schüler*innen stattfinden wird. Die Hallen in der Nachbarschaft sind alle belegt und die Halle des Diesterweg-Gymnasiums nach einem Wasserschaden nicht nutzbar. Auch der Ganztagsunterricht wird aus Platzmangel am Ausweichstandort nicht in vollem Umfang stattfinden können. „Es wird nicht alle Angebote geben können. Wir suchen zurzeit noch Partner*innen, die uns unterstützen“, erklärte Schulleiter Marc Eggert.

M. Hühn, 2024