Lokaljournalismus im Kiez: Das Brunnen-Magazin

Das Projekt "Brunnen - Das kleine Magazin für das ganze Viertel" geht in die nächste Runde. Das Magazin ist Lokaljournalismus in Reinform.

 

 

Wie wirken Neubauviertel auf die Menschen, die hier wohnen? Welche Orte kann man besuchen, wenn man im Gesundbrunnen in die S-Bahn steigt? Oder: Was hat es mit dem weißen Stier aus dem Humboldthain auf sich? Die Themen, die im Brunnen-Magazin behandelt werden, sind vielfältig, wissenswert, manchmal skurril und immer nah dran an dem, was viele Menschen im Brunnenviertel interessiert. Knapp 20 ehrenamtliche Journalist*innen arbeiten in der Redaktion mit, die es als lose Gruppe mit Unterbrechungen schon seit 2012 gibt. Das offizielle Projekt mit dem Titel "Unterstützung einer bewohnergetragenen Kiezredaktion" läuft seit 2015. Seit 2021 wird das Projekt von der degewo kofinanziert und es besteht die Perspektive, dass sich die Kiezredaktion, mit Unterstützung der degewo, einmal alleine tragen kann.

Dass die Redaktion so groß ist und so gut zusammenarbeitet, ist nicht zuletzt das Verdienst von Dominique Hensel und Ulrike Wronski, die das Projekt zusammen leiten. Die beiden nehmen sich selbst journalistisch zurück, organisieren und moderieren die Redaktionssitzungen, tragen die Artikel zusammen und lesen Korrektur. Dominique layoutet das Heft und kümmert sich um die Formalien. Ein Grund für die Größe und Kontinuität der Redaktion sei ihre gute Vernetzung im Brunnenviertel, sagt sie. Sie wohnt selbst mit ihrer Familie im Kiez, kennt viele Nachbar*innen und die Akteure in den Projekten und Einrichtungen. Eine große Rolle spielt mithin die Leidenschaft für Journalismus: "Schreiben ist unser Hobby und unser Beruf. Mein Mann Andrei Schnell und ich werden immer publizieren." Andrei arbeitet in der Redaktion ehrenamtlich mit, genauso wie Sohn Jakob.

Auch wenn es zurzeit vor allem ums gedruckte Produkt geht, kann sich Dominique Hensel auch gut ein anderes Format wie Podcasts oder Videos vorstellen. "Die Bürger*innenredaktion möchte aber das Printprodukt beibehalten", so Dominique.
Das Heft hat 20 Seiten und wird in einer Auflage von 2500 Exemplaren im Kiez verteilt. Dazu gibt es noch einen Blog und einen Auftritt bei Instagram. Die Verteilung der Hefte übernimmt Dominique Hensel selbst - so kommt sie mit potentiellen Leser*innen ins Gespräch und erhält Rückmeldungen zu den Themen im Brunnen-Magazin.
Letztlich sei die Bürgerredaktion auch ein soziales Projekt, sagt sie, es gehe darum, dass sich die Redaktion als Gruppe verstehe und einen Ort bilde, an dem sich Menschen kennenlernen können. Auch deshalb gibt es immer wieder Veranstaltungen, die auf den ersten Blick nur wenig mit Journalismus zu tun haben, wie der Workshop "Pralinen selbst gemacht", der am 25. März in den Räumen des Brunnenviertel e.V. stattfinden wird.
Dass die journalistische Arbeit etwas bewirken kann, zeigt das Beispiel des weißen Stiers. Bei diesem handelt es sich um eine lebensgroße Marmorskulptur des Berliner Bildhauers Ernst Moritz Geyger, die ab 1901 im Humboldthain stand und irgendwann nach dem 2. Weltkrieg verschwand. Das Brunnen Magazin berichtete darüber, weckte das Interesse des Vereins Berliner Unterwelten, der die Skulptur suchte und tatsächlich fand.

Nächste Veranstaltungen

19 Apr

Spaziergänge in Mitte - im Brunnenviertel
für alle ab 50 Jahre

Wir wollen zu bewegten Spaziergängen im Brunnenviertel einladen. Unter Anleitung machen wir leichte Gymnastik-Übungen und tanken...

Mehr lesen

20 Apr
20.04.2024 11:00 - 16:00

Komm und feiere mit uns den Frühling im Garten !

***الترجمة / Translation / Çeviri / ترجمه / Перевод/ Traducción / Tłumaczenie*** FrühlingFest_20.04.2024_dt_Mail-1.png

am Samstag 20. April ab 11 Uhr (Eintritt kostenlos):

| PflanzenMarkt

...

Mehr lesen

24 Apr
24.04.2024 18:30 - 19:15

Was wäre, wenn du einfach lachen könntest, egal ob dir gerade danach zumute ist oder nicht? Lachyoga ist eine einzigartige Methode, mit der jeder Mensch jederzeit ohne Grund lachen kann. Unser...

Mehr lesen