Nachbarschaftsfest 2024: Musik und Gespräche

Am Freitagabend, 14. Juni, hat die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland begonnen. Der Brunnenviertel e.V. hatte zusammen mit vielen Akteuren und Besucher*innen vorgelegt und auf dem Vinetaplatz ein unterhaltsames Nachbarschaftsfest gefeiert.

Mittags sah es noch finster am Himmel aus. Dunkle Wolken zogen über Berlin, es regnete und war kühl. So wie letztes Jahr, aber nur fast. Beate Chudowa, Vorsitzende des Brunnenviertel e.V.: „Letztes Jahr kam der Regen während des Festes, dieses Jahr war vorher alles vorbei.“ Buden und Besucher*innen standen im Trockenen, die Stimmung war super. Mit dabei waren viele, die sich im Kiez engagieren, sei es in Gruppen, alleine oder in Projekten. Man traf alte Bekannte, erfuhr Neuigkeiten und holte sich am Stand von Kubik e.V. leckeres türkisches Essen.

Auf dem Fest gab es viel zu entdecken. Das Naturkundemuseum hatte Mikroskope aufgebaut, unter denen man sich kleine und Kleinstlebewesen angucken konnte, bewacht von einer akkurat ausgestopften Kanal-Ratte. Das Repair Café hatte sich ein Quiz überlegt, bei dem z.B. gefragt wurde, wie viel Volt eine deutsche Steckdose hat (230 V) oder woher der Name „Inbus-Schraube“ kommt (vom Hersteller). Die Standnachbarn vom STATTLab stellten sich und ihren neuen Raum im ehemaligen Edeka am Ackerplatz vor. Dort kann man seit dem 1. Juni künstlerische und handwerkliche Projekte umsetzen, wie Siebdruck oder Buchbinderei. „Wir freuen uns über alle, die vorbeikommen und mitmachen wollen. Es sind immer Leute da, die sich auskennen. Wichtig für uns ist, dass wir alles gemeinsam machen“, so ein Aktiver von der STATTLab.

Geschichten und Geschichte gab es am nächsten Stand, den sich Dominique Hensel und Andrei Schnell vom Brunnen-Magazin mit dem Kiezhistoriker Ralf Schmiedeke teilten. Neben den gesammelten Ausgaben des Brunnen-Magazins hingen die alten Aufnahmen vom Viertel, die Ralf Schmiedeke in den letzten Jahren zusammengetragen hat.

Während an den Ständen geredet, gequizt und geforscht wurde, lief am südlichen Ende des Vinetaplatzes das Kulturprogramm. Fatima aus dem OPZ rappte sich ein Ständchen zum Geburtstag, die Crazy Eight Square-Dance-Gruppe tanzte und der syrische Künstler Alnajam Alasli sang mit seinem Chor arabische Lieder. Dreizehn Gruppen und Interpret*innen traten auf.

Wer wollte, konnte den ganzen Nachmittag Musik hören, quatschen oder mit bwgt e.V Fußball spielen. Oder einfach nur über den Platz schlendern, wie Stadtrat Ephraim Gothe, der kurz vorbeischaute, oder Quartiersmanagerin Katja Niggemeier, die zusammen mit dem aufblasbarenT-Rex des Naturkundemuseums unterwegs war.

Text/Foto: M. Hühn, Webredaktion, 2024