“Es geht auch um das Zusammenrücken”

Das Olof-Palme-Zentrum (OPZ) beteiligt sich am Netwerk der Wärme, das als Reaktion auf die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise ins Leben gerufen wurde. Dabei geht es um warme Räume und soziale Kontakte.

 

 

“Das Netzwerk der Wärme”, erzählt Tine Sieben vom OPZ, “zielt ja in zwei Richtungen: Zum einen geht es ganz konkret um die Möglichkeit, sich in warmen Räumen aufzuhalten, zum anderen geht es um das soziale Zusammenrücken, um das Füreinanderdasein.”

Die Berliner Initiative “Netzwerk der Wärme” wurde im November von der Senatsverwaltung für Soziales ins Leben gerufen, um ärmeren Berlinerinnen und Berlinern – egal welcher Herkunft und welchen Alters – Hilfe anzubieten. Dazu gehören vor allem warme Räume, in denen sich Menschen aufhalten können, die zuhause kaum noch heizen.
Viele der beteiligten Einrichtungen erweitern im Rahmen des Netzwerks der Wärme ihre Öffnungszeiten und Angebote. Im OPZ gibt es beispielsweise das gemeinsame Kochen und Mittagessen: Besucher*innen und Ehrenamtliche kochen jeden Tag ein frisches Mittagessen, das über das Netzwerk der Wärme finanziert wird. Auch die Ehrenamtlichen bekommen über diese Förderung eine kleine Aufwandsentschädigung. Lediglich freitags fällt das warme Essen weg, dafür gibt es selbstgebackenen Kuchen und nachmittags die Berliner Tafel.
“Die Angebote werden sehr gut angenommen”, berichtet Sulamith Sallmann vom OPZ. Zwischen acht und zwölf Besucher*innen kommen jeden Tag vorbei, die meisten wohnen in der Nachbarschaft und haben beim Vorbeigehen oder durch Bekannte von dem Angebot erfahren. “Wichtig war, dass wir die Angebote sichtbar machen. Wir haben inseriert, haben ein Schild aufgestellt und unser Fenster freigeräumt, damit jede und jeder sehen kann, was hier passiert,” so Tine Sieben.

Im Zuge des Netzwerks der Wärme hat das OPZ neue Angebote gestartet und solche wiederbelebt, die coronabedingt eingestellt werden mussten. Die Besucher*innen können die Werkstatt nutzen, zwei PC-Arbeitsplätze, die Nähmaschinen, die Fairteiler-Station und den Büchertisch. Zudem gibt es noch einen Kleidertausch am Eingang. Einmal im Monat findet ein Repair Café statt, bei dem man zusammen mit erfahrenen Reparateur*innen kaputte Dinge reparieren kann.
Für die Besucher*innen sind die Angebote mithin eine Möglichkeit, andere Nachbar*innen aus dem Kiez kennenzulernen. Beim Mittagessen ergibt sich das allein schon aus einem ganz praktischen Grund: Mitten im Raum steht ein großer Tisch, an dem alle gemeinsam essen.

Öffnungszeiten:
Montag – Freitag, 9-14 Uhr, sonntags von 14 bis 18 Uhr.
Gemeinsames Essen: Montag bis Donnerstag, 12 – 13.30 Uhr