Das Brunnenviertel hat einen neuen Stolperstein
Am Dienstag, den 09. November war ein sonniger Herbsttag im Brunnenviertel. Vor dem Haus der Swinemünder Straße 47 hatte sich eine kleine Gruppe eingefunden. Der Künstler Gunter Demnig ist dabei, einen Stolperstein in den Boden einzupassen. Auf dem Stolperstein steht der Name von Paul Albert Grünberg, der 1942 im KZ Sachsenhausen ermordet wurde. Seine Urgroßnichte Gabriela El-Ghrajeb hat viel Zeit für die Erforschung ihrer Familie aufgewendet und ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass der Stein verlegt wurde.
Aber was ist eigentlich ein Stolperstein?
Die im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus. Das besondere ist, dass die Gedenktafeln vor Ort angebracht werden und zum Innehalten einladen. Die Idee zu dem Kunstprojekt stammt von Gunter Demnig. Seinen ersten Stolperstein verlegte er 1992, um der Sinti und Roma zu gedenken, die aus Köln nach Auschwitz deportiert wurden. Inzwischen gibt es fast 90.000 Stolpersteine in 27 europäischen Ländern. Der Gedenkstein für Paul Albert Grünberg ist nicht der erste in der Swinemünder Straße, auch vor den Häusern mit der Nummer 74, 83 und 125 befinden sich Stolpersteine.
HIER erfährt man alles über das Projekt und auch, wie man selber Pate für einen Stolperstein werden kann.
Wer war Paul Albert Grünberg?
Mehr über das Leben von Paul Albert Grünberg erfahrt ihr im nächsten Geschichtscafé am Mittwoch, dem 01. Dezember um 19 Uhr.
Die Veranstaltung findet nur digital über Zoom statt.
Link: https://us06web.zoom.us/j/89423664998?pwd=L1AxZ25ZWlFmWVFaYUdZdHhBZEt1Zz09
Meeting-ID: 894 2366 4998
Kenncode: 235761
Gabriela El-Ghrajeb wird davon erzählen, wie sie durch Zufall auf Paul Grünberg als Mitglied ihrer Familie stieß und wie sie in Archiven suchte.
Sie berichtet, was trotz aller Bemühungen im Dunkeln bleibt und was sich mit Hilfe von Gedenkstätten und Archiven erfahren lässt.
Können Sie zufällig etwas zu Verwandten von Paul Albert Grünberg sagen? Zu Frau und Kindern? Gabriela El-Ghrajeb freut sich über Hinweise,
die ihr bei ihren weiteren Erkundungen helfen.
Text+Foto: Julia Schonlau