Noch ein Abschied: Du wirst uns fehlen, Holger!
Ganz überraschend gibt es im Brunnenviertel einen weiteren Trauerfall. Wieder ist ein für den Kiez engagierter Bewohner gestorben: Holger Eckert. Er war Pate der Gleim-Oase und arbeitet von Anfang an mit am Kiezmagazin. Die Bürgerredaktion verabschiedet sich auf ihrem Redaktionsblog von Holger Eckert und wir schließen uns den Worten voll und ganz an und übernehmen deshalb den Text: Wir werden dich vermissen, Holger!

Wenn sich die Redaktion im Freizeiteck getroffen hat, dann fühlte sich Holger als Gastgeber. Zusammen mit Dunja Berndt hat er immer den Tisch liebevoll gedeckt, Kaffee gekocht, für jeden, der ankam, hatte er ein freundliches Wort. Am Ende der Sitzungen hat er darauf mit eindringlicher Geste bestanden: „Bitte alles stehenlassen!“ Er war der Gastgeber und er wollte nicht, dass seine Gäste aufräumen. So werden wir ihn in Erinnerung behalten.
Die Redaktionstreffen wechseln ihren Ort. Doch die Sitzungen im Freizeiteck waren Holger vermutlich die liebsten. Denn der Raum des Stadtteilvereins in der Graunstraße 28 war sein zweites Zuhause. Hier war er oft anzutreffen. Hier war er unter Freunden, hier hat er sich so oft mit Dunja Berndt getroffen, mit der er sich gemeinsam für die Gleim-Oase engagierte. Dunja und Holger, sie traten meist gemeinsam auf, weil die Gleim-Oase sie verband. In Erinnerung sieht sie so mancher auf der Verkehrsinsel herumwuseln oder vor dem Freizeiteck nach getaner Arbeit einen Kaffee trinken oder eine Zigarette rauchen, immer bereit für einen kurzen Plausch mit den Nachbarn.
Vor zehn Jahren sind Dunja und Holger Kiezläufer im Brunnenviertel gewesen und haben auf ihren Wegen durch den Kiez die komplett zugewucherte Verkehrsinsel vor dem Gleimtunnel gefunden. Sie haben sie gemeinsam freigeschnitten und fortan gemeinsam gepflegt und belebt. Gießen, pflanzen, hegen, pflegen – für Holger, der Gärtner war, war das eine schöne Aufgabe, der er zehn Jahre lang ehrenamtlich nachging. Zusammen waren Dunja und Holger Gärtner, aber auch Gastgeber, denn auf der Gleim-Oase haben sie auch zu Nachbarschaftsfrühstücken und Lesungen eingeladen. Manchmal hatten sie Hilfe, zum Beispiel beim Gießen in heißen Sommern, oft schleppten sie allein die Wassereimer herbei. Auch Müll wurde aufgesammelt, auch wenn das immer wieder plötzliche Auftauchen des Unrats sie ärgerte.

Text und Fotos: Bürgerredaktion im Brunnenviertel
