Aktionswochen: Zusammen gegen Rassismus
Im Rahmen der Aktionswochen gegen Rassismus in Wedding und Moabit zeigt das Quartiersmanagement Brunnenstraße am 18. März um 19 Uhr den Dokumentarfilm „18 Minuten Zivilcourage“ vom im Wedding lebenden Regisseur Rahim Shirmahd aus dem Jahr 1991. Die Veranstaltung ist Teil eines Gesamtprogramms, das nun auch komplett veröffentlicht wurde.
Über den Film
Als Beitrag zu den Aktionswochen gegen Rassismus in Wedding und Moabit wird im Stadtteilladen in der Swinemünder Straße 64 der Film „18 Minuten Zivilcourage“ gezeigt. Der Film beschäftigt sich mit dem Tod des iranischen Flüchtlings Kiomars Javadi im August 1987. Er wurde vor den Augen von mehr als 30 Passanten 18 Minuten lang zu Tode gewürgt. Durch Augenzeugenberichte, Reaktionen der Bevölkerung und Gerichtsprotokolle rekonstruiert der Filmemacher Rahim Shirmahd nicht nur den Tathergang selbst, sondern beleuchtet auch die deutschen Verhältnisse zu dieser Zeit.
Der vor fast 30 Jahren entstandene Film hat angesichts des heutigen gesellschaftlichen Klimas nicht an Aktualität verloren. Im Anschluss an die Vorführung lädt das Quartiersmanagement Brunnenstraße das Publikum zu einer Gesprächsrunde mit dem heute im Wedding lebenden deutsch-iranischen Regisseur ein.
Weitere Veranstaltungen im Brunnenviertel
Zwei weitere Veranstaltungen finden im Rahmen der Aktionswochen im Brunnenviertel statt. Sie wurden wie die Filmvorführung im Stadtteilladen in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement Ackerstraße und dem Familienzentrum Wattstraße organisiert. Im Gebiet Brunnenviertel-Ackerstraße findet am Mittwoch, den 18. März um 10.30 Uhr ein Frauenfrühstück im Familienzentrum Wattstraße (Wattstraße 16) statt. Mit dabei ist die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus, die Informationen zu Rassismus in sozialen Medien geben wird. Am Donnerstag, den 26. März findet ein weiterer Filmabend statt. Im Familienzentrum Wattstraße wird der Film „Ein Dorf sieht schwarz“ gezeigt. Los geht es um 19 Uhr. In der Komödie von Regisseur Julien Rambaldi zieht ein dunkelhäutiger Arzt aus dem Kongo in den 1970ern nach Frankreich. Die Einwohner des Dorfes Marly-Gomont haben aber ganz offensichtlich noch nie Afrikaner gesehen und manche fürchten sich sogar vor ihnen. Der Neuankömmling gibt jedoch nicht auf und ist fest entschlossen, sich den Respekt und das Vertrauen des Dorfes zu verdienen, um hier entgegen aller Erwartungen eine neue Heimat zu finden.
Über die Aktionswochen
Zum vierten Mal verbinden sich Initiativen und Einrichtungen aus dem Wedding und aus Moabit, um gemeinsam ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Rassismus zu setzen. Jeder steuert eine oder mehrere Veranstaltungen zu den Aktionswochen rund um den Internationalen Tag gegen Rassismus bei. Vom 14. bis 29. März sprechen sie mit vielen Stimmen und haben eine Botschaft: Ausgrenzung und Diskriminierung haben im Wedding und in Moabit keinen Platz.
Die Aktionswochen beginnen dieses Mal am 14. März im Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U) in der Moabiter Siemensstraße 27. Ab 15 Uhr wird es ein Bühnenprogramm mit Poetry Slam, Comedy, Musik und Tanz geben. Beim Auftakt werden auch die Schirmherren aktiv sein. In diesem Jahr sind das die Youtuberin Yasmin Poesy und der Fernsehmoderator Tarik Tesfu. Darüber hinaus stellen sich die Teilnehmer der Aktionswochen beim Markt der antirassistischen Initiativen vor. Mit dabei ist auch das Bündnis „Berliner gegen Nazis“.
Zwei Wochen lang wird es nach dem Auftakt in Moabit und im Wedding Filmvorführungen, Diskussionen zu Alltagsrassismus, Workshops, Lesungen, Filme und Veranstaltungen für Kinder geben. Alle Veranstaltungen werden in einem Programmheft gebündelt. Die Programmhefte liegen an vielen Orten im Wedding aus. Es kann auch am Computer als PDF angeschaut werden (–>Programmheft Aktionswochen 2020).
Das Netzwerk Zusammen gegen Rassisimus
Die Aktionswochen werden von Narud e.V., Transaidgency, dem Jugendmigrationsdienst, Future Voice, der NachbarschaftsEtage der Fabrik Osloer Straße und dem Team von Demokratie in der Mitte organisiert Gastgeber ist das lokale Bündnis „Zusammen gegen Rassismus in Wedding & Moabit“. Das ist ein Zusammenschluss von derzeit 20 Bündnispartnern, die sich austauschen, sich weiterbilden, punktuelle Solidaritätsveranstaltungen und die Aktionswochen durchführen. Die Internationalen Wochen gegen Rassismus in Wedding und Moabit werden in diesem Jahr auch von Bezirksstadträtin Ramona Reiser unterstützt.
„Es ist wichtig, auf das Thema hinzuweisen, es sichtbar zu machen. Hier haben die Aktionswochen eine gute Wirkung nach außen“, sagt Lina Respondek von Demokratie in der Mitte. Ihre Kollegin Bettina Pinzl ergänzt: „In diesen Zeiten, in denen weltweit Menschen Politiker*innen wählen, die für Nationalismus und ausgrenzende politische und soziale Konzepte stehen, müssen wir alle Solidarität zeigen und gemeinsam gegen Diskriminierung aktiv werden.“