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Anti-Rassismus-Tag in der Freien Schule am Mauerpark
Der 21. März ist ein historisch bedeutendes Datum. An diesem Tag vor genau fünfzig Jahren richtete die südafrikanische Polizei ein Massaker unter farbigen Apartheidgegnern an. Dieser Tag wurde 1966 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag zur Überwindung von Rassismus“ erklärt. Die Freie Schule Am Mauerpark in der Wolliner Straße 25-26 hatte aus diesem Anlass zu einem umfangreichen Programm für die gesamte Familie eingeladen.
Den Anfang machte „real life: Deutschland, ein Film der Theatergruppe YoungStar. Die afro-deutschen Mitglieder berichteten von ihren alltäglichen Erfahrungen mit Vorurteilen und Beleidigungen, von ihrem Wunsch, manchmal unsichtbar zu sein und den eigenen Vorurteilen gegen Weiße. Sie wünschen sich, dass die Fragen nach ihrer Herkunft einfach aufhören sollen. Die Gruppe besteht seit drei Jahren und hat bereits in neun deutschen Städten Auftritte absolviert. Es folgte die „Geschichte vom Kreis und Viereck“ von Sharon Dodua Otoo, in der am Beispiel der unterschiedlichen geometrischen Formen die äußeren Unterschiede der Menschen ironisch hinterfragt wurden. Philipp Khabo Köpsell persiflierte in seiner „Spoken Word Performance“ in diversen Texten den alltäglichen Rassismus und die Darstellung von Farbigen in den Medien: Armut, Hunger, Gewalt, Kriminalität. Tibor Sturm berichtete in einem Film und der anschließenden Diskussion von seiner Zeit im Gefängnis, weil er sich gegen angreifende Neonazis gewehrt hatte. Er wuchs als einziges farbiges Kind in einem bayrischen Dorf auf und erhält noch heute Morddrohungen aus der rechtsradikalen Szene.
Es waren an die hundert Eltern, Kinder und Besucher anwesend, es gab leckeres vegetarisches Essen nach ghanaischem Rezept, selbstgebackene Kuchen und Getränke. Am Nachmittag gab es Workshops zum Thema, weitere Filme und Lesungen. Anthony Baggette hatte Gedichte für Kinder im Gepäck, Deniz Utlu einige Kurzgeschichten. May Ayim zeigte den Film „Hoffnung im Herz“. Am Abend präsentierte LabelNoire Ausschnitte aus „Heimat, bittersüße Heimat“, eine bunte Mischung aus Theater-Szenen, Film-Clips, Stand-Up-Nummern und Improvisationen. Die Akteure setzten sich künstlerisch mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen aus afro-deutscher bzw. afrikanischer Perspektive auseinander. Die Veranstaltung wurde von der „AG Gegen Rassismus“ der Freien Schule am Mauerpark, dem Bildungswerk der Heinrich Böll Stiftung und dem Quartiersmanagement Brunnenviertel-Brunnenstraße organisiert.
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