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21.02.2012

Netzwerke: Eine Gelegenheit zum Austausch

Die Frühlingsausgabe des Kiezmagazins „brunnen ¼“ erscheint Mitte März. Es beschäftigt sich insbesondere mit dem Thema Netzwerk. Im Vorfeld der Veröffentlichung hat sich Franz Havel, ehrenamtlicher Schreiber aus dem Brunnenviertel, Gedanken zum Titelthema gemacht. Wir weisen darauf hin, dass die Meinung von ehrenamtlichen Schreibern wie Franz Havel nicht die Haltung der Redaktion oder des Quartiersmanagements wider spiegelt.


Im Netz. Foto: D. Hensel

Natürliche Netzwerke – so ist man verführt zu denken – sind die Familien. Wie tragfähig diese Netzwerke im Brunnenkiez sind, kann niemand messen. Denn wie alle Netzwerke sind die Familienbänder unsichtbar – aber deshalb nicht weniger wirkungsmächtig. Ich selbst kenne im Brunnenkiez zum Beispiel eine polnische Familie, die den Kontakt mit der Herkunftsortschaft sehr pflegt. So kann ich zumindest diese Verbindung des Brunnenkiezes mit einem kleinen Ort bei Stettin beweisen.

 

Neben den natürlichen Netzwerken gibt es dann wohl willkürliche Netzwerke, wenn man denn dieser Logik überhaupt folgen mag. Da könnte man zum Beispiel auf die Idee kommen, es müsste doch irgendeine Verbindung zum Brunnenviertel in Wien geben. Ich kann diese Verbindung nicht beweisen – vielleicht liegt es sogar an mir, sie überhaupt erst herzustellen.

 

Netzwerke dienen ja dazu, dass unterschiedliche Talente sich einbringen, wodurch unterschiedliche Schwächen vielleicht wettgemacht werden. Zu DDR-Zeiten, also in der ehemaligen DDR, galt das Tauschgeschäft viel; dennoch wurden Netzwerke auch kritisch als Vitamin B beargwöhnt. Heute, in der Gesellschaft ohne Privatleben, kann jeder in Online-Geschäften nachlesen mit wem der Türnachbar so kontaktet ist. Man könnte also relativ einfach prüfen, wie stark die Menschen im Brunnenviertel willkürliche Netzwerke nutzen.

 

Ebenso offenbar und gar nicht unsichtbar ist ein anderes, geradezu klassisches Netzwerk: Der öffentliche Nahverkehr. Hier hat das Brunnenviertel in den letzten 80 Jahren massiv abgebaut. Mein Stadtplan von 1920 zeigt drei Straßenbahnlinien, die das Viertel von Nord nach Süd durchkreuzten, und eine Buslinie, die zusammen das Quartier mit den anliegenden Vierteln gut verbanden – wenn auch keine U-Bahn. 1989 erkenne ich immerhin noch drei Buslinien, die zumindest mit dem Wedding eine gute Verbindung herstellten. Heute haben wir einen mäandernden Kiezbus.

 

Der Sprengel 7 – offiziell als Einschulungsbereiche bezeichnet – könnte der Ansatzpunkt zu einem Netzwerk sein. Hier würden sich die Schulen aus dem Brunnenviertel und dem weiteren Umfeld des Rosenthaler Platzes zusammentun und an einem Strang ziehen. Aber es steht zu befürchten, dass die Schulen in Mitte in dem Sprengel 7 eher eine Art Zwangszuteilung sehen. Networking, wie man heutzutage so sagt, ist eben freiwillig und lässt sich nicht behördlich anordnen.

 

Wieso eigentlich Network, bedeutet dieses englische Wort im deutschen nicht Fernsehanstalt? Tatsächlich beheimatet das Brunnenviertel den öffentlich-rechtlichen Sender Deutsche Welle. Diese TV-Anstalt zeigt den an Deutschland interessierten Menschen in aller Welt unser Land – und geht dazu meistens mit seinen Kameras auf den Alexanderplatz. Zu wenig los im Kiez oder kennen die Brunnenviertler einfach nicht die richtigen Leute?

 

Die richtigen Leute können zum Beispiel Politiker sein. Die SPD hat eine eigene Abteilung Brunnenviertel. Würden mehr Menschen ihre Scheu vor den „ach die Politiker“ überwinden, könnte für den Kiez mit der auf Bezirks- und Landesebene als Regierungspartei agierenden Vereinigung sicher viel erreicht werden. Ebenso verhält es sich mit der CDU, hier heißt die Ortsgruppe Bernauer Straße. (Die kleineren Parteien sind nicht bis auf Kiezebene untergliedert.)

 

Aber ich persönlich habe den Verdacht, den stärksten Zusammenhalt stiften Netzwerke von denen es im Brunnenviertel sehr viele gibt: die Fußballvereine. Wir haben zwei (beinahe drei, wenn man das Stadion Plumpe – wo Hertha geboren wurde – hinter dem Gesundbrunnenkaufhaus hinzuzählt) richtige Fußballplätze im Kiez – und jeden Sonntag ist auf beiden Flächen Punktspiel.

 

Nun ist aber vorerst genug über Netzwerke nachgedacht, ich muss heute Abend noch zum Elternabend. Da treffe ich die anderen Väter – eine Gelegenheit zum Austausch.

 

Weitere Texte von Franz Havel über den Wedding sind auf seinem Weblog zu finden: http://weddingkrass.wordpress.com/

Franz Havel
 
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