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27.04.2015

WIB-Jugend: Von Jugendlichen für Jugendliche

Auf Augenhöhe geht es einfach am besten. Das gilt im Buddelkasten, setzt sich in Beruf und Partnerschaft fort und natürlich gilt es auch für Jugendliche. Seit 2006 gibt es im Brunnenviertel ein Projekt, das dieses Prinzip sehr erfolgreich praktiziert. Jugendliche bieten Kurse für Kinder und Jugendliche an.


Das TimeOut in der Putbusser Straße. Hier finden die meisten Kurse der Jugendlichen statt. Foto: Hensel

Am Montag lädt Hatice zu ihrem Kurs „Hausaufgaben, Nachhilfe und Spielen und Kochen“ ein. Am Mittwoch steht „Fantasie und Backen“ mit Melisa auf dem Plan. „Learning English 4 Life“ ist Fatos’ Angebot am Freitag. Viele weitere Kurse fügen sich zu einem Plan für die ganze Woche. An jedem Tag, auch am Wochenende, wird gemeinsam gekocht, Sport gemacht, sinnvoll die Freizeit gestaltet. „Im Moment sind zehn Jugendliche als Kursleiter dabei“, sagt Projektkoordinatorin Ilka Gindler. In der Woche finden die Kurse nach der Schule statt, am Wochenende beginnen sie schon früher, weil die Jugendlichen mehr Zeit haben.

 

„Die Jugendlichen spiegeln den Kiez wider“, sagt Ilka Gindler. Sowohl die jungen Kursleiter als auch die Teilnehmer haben alle einen Migrationshintergrund, ihre Familien haben Wurzeln in der Türkei, der Ukraine, dem Libanon oder in Syrien.

 

Das Interesse an den Kursen auf Augenhöhe ist groß. „Ich bin immer wieder überrascht und erfreut, wie viele Jugendliche es gibt, die sich engagieren wollen“, sagt Ilka Gindler, die den Jugendlichen seit 2008 hilft, sich selbst zu organisieren. Viele Jugendliche hat sie seitdem kennen gelernt. Jeder, der zwischen 16 und 26 Jahre alt ist, kann im Rahmen eines Miniprojektes Kursleiter werden. „Wer eine Idee hat, kann zu uns kommen. Ob die Idee umgesetzt wird, entscheidet die Jugendjury“, erklärt die Koordinatorin. Jugendjury, das sind alle aktuellen Kursleiter zusammen. Wer die Jury überzeugt, hat drei Monate Zeit, den Kurs zu organisieren. Das bedeutet, dass ein Raum zu suchen ist und Teilnehmer gefunden werden müssen. Erst dann kann der Kurs starten.

 

Für die Durchführung ihres Angebots bekommen die Jugendlichen maximal 100 Euro im Monat, wobei sie höchstens 20 Stunden im Projekt aktiv sein dürfen. „Für einige ist die Aufwandsentschädigung eine Motivation zum Mitmachen. Bei vielen steht jedoch der Wunsch, sich auszuprobieren im Vordergrund“, sagt Ilka Gindler. Im Rahmen des Projektes „WIB-Jugend verein(t)“ gibt es für alle Beteiligten viel zu lernen. Sei es bei den Weiterbildungen für die jungen Kursleiter oder bei der Organisation und Durchführung der Mini-Projekte. Selbstorganisation steht dabei ganz oben auf der Liste der zu lernenden Fähigkeiten. Dazu gehört unter anderem auch, den genutzten Raum ordentlich zu hinterlassen.

 

Die meisten Kurse finden derzeit im „TimeOut“ in der Putbusser Straße 28 statt. Im Jugendklub in der Badstraße bietet die WIB-Jugend zusätzlich Sport an. „Wir hoffen, dass wir im neuen Olof-Palme-Zentrum Räume nutzen können“, sagt Ilka Gindler. Denn gerade für Tanz- und Sportkurse sei es schwer, im Viertel Räume zu finden.

 

Vor zwei Jahren haben die Jugendlichen einen großen Schritt in Richtung Selbständigkeit getan: Sie haben einen eigenen Verein gegründet. Seitdem ist „Wir im Brunnenviertel (WIB)– Förderung und Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund und ihren Familien e.V.“ auch Träger des Projektes, das mit Mitteln aus dem Programm „Soziale Stadt“ gefördert wird. Aus dem Projektfonds bekommt der Verein seit Mitte 2014 und noch bis Ende 2016 insgesamt 93.000 Euro. Ilka Gindler ist seitdem Unterstützerin für die Kursleiter, die jugendlichen Vereinsmitglieder sind jetzt ihre Vorgesetzten. Die Projektkoordinatorin hat damit kein Problem: „Es macht viel Spaß. Es kommen immer neue Leute, neue Ideen.“

 

Kontakt zu Projektkoordinatorin Ilka Gindler per Telefon: (030) 95 99 42 97 oder per E-Mail: wib-jugend(at)gmx.de.

Dominique Hensel
 
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