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04.01.2012

Kiez im Wandel

Ein Umfrage beschäftigt sich mit den Veränderungen im Brunnenviertel. Die Titelgeschichte aus dem Kiezmagazin "brunnen 1/4" - jetzt auch online.


Fotos: D. Hensel

Kaffee, Tee, ein Törtchen am Nachmittag, mehr Auswahl am Brunnenviertel-Mittagstisch - die Bewohner und Gäste im Kiez wünschen sich vor allem eines: mehr Gastronomie. Dies ist eines der Ergebnisse der kleinen Umfrage von Kiezreporterin Dominique Hensel. Im Oktober und November letzten Jahres hat sie 61 Interviews zum Thema „Veränderungen im Brunnenviertel“ geführt. Bewohner und Menschen, die im Kiez arbeiten oder sich engagieren, wurden in einem Fragebogen nach beobachteten Entwicklungen und ihren Wünschen für die Zukunft des Quartiers befragt. Repräsentativ ist die Umfrage nicht, sie gibt aber ein aktuelles Stimmungsbild wieder.

 

Zu der Momentaufnahme haben sehr verschiedene Menschen beigetragen: Schulkinder, Erwachsene und Senioren, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Alteingesessene füllten den Fragebogen aus, neu Zugezogene brachten ihre Meinung ein, Bewohner und Menschen, für die das Brunnenviertel der Arbeitsplatz ist. Das Ziel war es, ein möglichst komplexes Stimmungsbild zu bekommen.

 

Unter den vorgegebenen Antworten konnten die Befragten ankreuzen, welche Angebote sie im Kiez nutzen. Fast alle kaufen im Brunnenviertel ein, viele nutzen die Parks und Plätze sowie die gastronomischen Einrichtungen. Gut ein Drittel der Befragten engagiert sich ehrenamtlich im Brunnenviertel. Lediglich zwei Umfrageteilnehmer nutzen gar keine Angebote im Kiez.

 

In einer Frage wurde darum gebeten, die Qualität der Angebote im Kiez zu bewerten. Abgefragt wurde das Votum für die Bereiche Wohnen, Dienstleistungen, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeit und Unterhaltung, soziale Einrichtungen sowie Bildungseinrichtungen. Die größte Zufriedenheit besteht bei den Einkaufsmöglichkeiten. Das Gesundbrunnen Center, Kaufland und viele Discounter in der Brunnenstraße wurden als positive Beispiele genannt. Die größte Unzufriedenheit besteht bei den Möglichkeiten im Bereich Freizeit und Unterhaltung.

 

Insgesamt bewerteten die Befragten die Entwicklung des Kiezes in den vergangenen drei Jahres als eher positiv. 59 Prozent kreuzten dementsprechend an. 29 Prozent haben keine Veränderungen wahrgenommen, nur zwölf Prozent schätzen die Entwicklung negativ ein. Besonders zufrieden sind viele der Umfrageteilnehmer mit ihrem Wohnumfeld. Der Mietergarten, die Gleimoase und insgesamt mehr Grünanlagen waren die am häufigsten genannten Verbesserungen der vergangenen drei Jahre. Auch die neuen Cafés wie die Tortenwerkstatt und das Café Freysinn schätzten Viele als gute Entwicklung ein. Mehr Sauberkeit und weniger Vandalismus haben ebenfalls viele der Befragten bemerkt. Auch der neu gestaltete Gartenplatz, neue Spielplätze und der Fahrstuhl am U-Bahnhof Voltastraße wurden als gute Veränderungen auf dem Fragebogen vermerkt. Positiv erwähnt wurden auch ein guter Zusammenhalt unter den Bewohnern, mehr Feste und Veranstaltungen, mehr Projekte und bürgerschaftliches Engagement.

 

Auch nach negativen Beobachtungen wurde gefragt. Hier steht der bevorstehende Wegzug der Bibliothek 2014 ganz oben auf der Liste. Auch der Wegzug des Diesterweg-Gymnasiums wurde als Verlust für den Kiez aufgeführt. Erhöhte Kriminalität haben mehrere Menschen beobachtet und andere führten die Leerstände in den Gewerberäumen der Brunnenstraße auf. Nach Meinung vieler Umfrageteilnehmer außerdem schlecht für das Quartier: die Spielcasinos.

 

Insgesamt werden die beobachteten Veränderungen im Kiez als willkommene Verbesserung gesehen. Einige der Befragten nutzen den Fragebogen aber auch, um ihre Befürchtungen anzusprechen. Sie kritisierten die Mietpreisentwicklung beziehungsweise die Verteuerung von Wohnungen, in zwei Fragebögen haben die Umfrageteilnehmer angegeben, dass sie Angst vor Verdrängung wegen stark steigender Mieten haben.

 

Im letzten Teil des Fragebogens hatten die Menschen Gelegenheit, ihre Wünsche für die Zukunft des Brunnenviertels zu notieren – und davon haben die Bewohner und Gäste viele verschiedene, kleine und große. Vorgaben oder Auswahlmöglichkeiten gab es bei dieser Frage keine. Mehr Bänke in den Parks, die Modernisierung des Einkaufsmarktes in der Brunnenstraße/Ecke Stralsunder Straße, die Vergrößerung des Baumarktes in der Demminer Straße waren Einzelwünsche.

 

Darüber hinaus wurden einige Wünsche sehr oft genannt. Neben einer Bibliothek, die langfristig im Kiez bleibt, wollen die Umfrageteilnehmer eine Öffnung zum Mauerpark und zum Prenzlauer Berg allgemein. Wichtig ist ihnen auch, dass es noch mehr Cafés, Restaurants und insbesondere gute und preisgünstige Mittagsangebote gibt. Noch mehr Sauberkeit und gepflegte Grünanlagen sind gefragt und mehr Einkaufsmöglichkeiten ebenfalls. Dabei geht es jedoch nicht um Discounter oder „Ramschläden“, sondern um "besondere, kleine Läden". Ganz konkrete Wünsche in diesem Bereich: ein Bio-Laden, ein Blumenladen, ein Multikulti-CD-Geschäft, ein Kinder-Secondhand-Laden, ein kleiner Buchladen. Auch ein Markt wie der am Maybachufer in Kreuzberg und ein Nachbarschaftshaus gefielen den Umfrageteilnehmern.

 

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Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer arbeiten im Brunnenviertel (57 Prozent), 34 Prozent sind Bewohner. Die meisten Befragten sind entweder länger als fünf Jahre mit dem Brunnenviertel verbunden (38 Prozent) oder erst seit weniger als drei Jahre im Viertel ( 37 Prozent). Der größte Teil ist weiblich und zwischen 30 bis 49 Jahre alt, es nahmen aber auch Kinder und Senioren teil. Die detaillierten Umfrageergebnisse gibt es unter Downloads.

Dominique Hensel
 
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