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12.05.2015

Diesterweg-Gelände: Ein neuer Plan bis Mitte Juni

Zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung über den ehemaligen Schulstandort in der Putbusser Straße hatte der Stadtteilverein Brunnenviertel e.V. am Freitag (8.5.) in den Supermarkt eingeladen. Der Grund: Viele Menschen im Viertel fragen sich, warum das Gebäude auch vier Jahren nach dem Auszug des Diesterweg-Gymnasiums noch immer leer steht.


Bernhard Hummel (links) und Oliver Clemens von pswedding stellten ihr Projekt vor.

Die Veranstaltung im Supermarkt fand viele Zuhörer.

Das ehemalige Schulgelände in der Putbusser Straße steht seit 2011 leer. Fotos: Hensel

Das Interesse an der Veranstaltung war groß. Zwischen den Brunnenviertlern und Bezirkspolitikern, der zuständigen Senatsverwaltung sowie einem Projektentwicklungsteam entwickelte sich eine angeregte Diskussion über das Gelände, aber auch über die Miet- und Quartiersentwicklung.

 

Das ehemalige Schulgelände steht schon seit längerem zur Disposition: Seitdem das Diesterweg-Gymnasium 2011 in die Böttgerstraße umgezogen ist, steht das Schulgebäude leer. Vor wenigen Wochen fand auch der lange geplante Umzug der in die Schule integrierten Hugo-Heimann-Bibliothek in die neue Schiller-Bibliothek in der Müllerstraße statt. Seit vergangenem Winter ist auch die viel genutzte Sporthalle der Schule wegen eines Wasserschadens stillgelegt.

 

Vor zwei Jahren hatte sich das Projektentwicklungsteam ps wedding mit einem Konzept zur Entwicklung des Geländes vorgestellt, womit es bei Anwohnern, bei Bezirkspolitikern und Verwaltung gleichermaßen auf Zustimmung stieß. Bernhard Hummel, Sabine Horlitz und Oliver Clemens wollen an dem Standort mehr als 300 günstige Wohnungen mit Mieten ab 5,50 Euro pro Quadratmeter errichten und ein soziokulturelles Zentrum schaffen. Was viele im Viertel freut: sie wollen den auffälligen orangefarbenen 70er-Jahre-Bau erhalten. Auch die Sporthalle könnte nach ihren ersten Plänen erhalten bleiben. Das Projekt ist nicht gewinnorientiert und will wie beim ExRotaprint-Projekt in der Gottschedstraße neue nachhaltige Möglichkeiten der Quartiersentwicklung aufzeigen.

 

Im Februar 2014 stimmten die Bezirksverordneten von Mitte für das Projekt des Teams ps wedding im Brunnenviertel. Doch noch immer steht das ehemalige Gelände des Diesterweg-Gymnasiums leer. „So ein leer stehendes Gebäude zieht ein Gebiet herunter“, sagte Bezirksbürgermeister Christian Hanke. Das Gebäude verfällt, regelmäßig werden die Scheiben zerschlagen und müssen repariert werden. Daher sei er froh gewesen über die Pläne von ps wedding. Warum das Projekt letztlich ins Stocken geriet, wurde in der Diskussion nicht deutlich. Weder der Bezirksbürgermeister, noch Bezirksstadträtin Sabine Smentek oder die Projektentwickler konnten es den zahlreichen Zuhörern erklären. Offenbar ging es dabei auch um die Frage ob und wie das landeseigene Grundstück dem Projektteam zur Verfügung gestellt werden kann. Klar wurde in der Diskussion nur, dass alle Beteiligten noch immer an den Plänen von ps wedding Interesse haben.

 

Interesse habe, so Bezirksbürgermeister Hanke, auch die degewo, die ebenfalls gern auf dem Gelände bauen würde. „Wir haben uns mit der degewo getroffen, um das Gelände nun gemeinsam zu entwickeln“, sagte Oliver Clemens von ps wedding. „Das ist ein großer Schritt.“ Mitte Juni wolle man nun ein gemeinsames Konzept im Stadtentwicklungsausschuss vorstellen.

 

Weiterlesen?

Frühere Berichte auf dieser Seite: Beispielprojekt im Brunnenviertel?, Wie geht es weiter im orangenen Raumschiff?  Die Projektseite von Bernhard Hummel, Sabine Horlitz und Oliver Clemens: ps wedding.

Dominique Hensel
 
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