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Offene Herzen für den Mauergarten
Der Mauerpark ist seit vielen Jahren eine Spielwiese für ganz verschiedene Ideen und Gruppen: Flohmarktfreunde, Künstler, Touristen, Biergartenfans, Spaziergänger, Hobbysänger, Grillgutbruzzler, Lebenskünstler und Sonnenanbeter finden hier ihren Platz. Wo die Erweitung der stark genutzten Grünfläche unmittelbar bevor steht, werden von Anwohnern neue Pläne diskutiert. Am Freitagabend (1.2.) lud eine Initiativgruppe zum Runden Tisch in die Freie Schule am Mauerpark ein, die sich auf der Erweiterungsfläche im Brunnenviertel einen Gemeinschaftsgarten wünscht, den sie Mauergarten nennt.

Ideen für den Mauergarten: Im Workshop wurden sie zusammengetragen.

Alle für den Garten: Arbeitsatmosphäre in der Freien Schule am Mauerpark.

Einer der fünf Thementische. Hier konnte jeder Vorschläge und Befürchtungen auf die Papiertischdecke schreiben. Fotos: D. Hensel
Vor etwa einem Jahr haben sich die ersten Interessenten für einen Gemeinschaftsgarten getroffen. Frank Decker und René Scharf sind zwei von den bisher zehn Aktiven. „Wir sind eine kleine Gruppe, die stetig wächst“, erklärte René Scharf. „Alle, die Interesse haben, können mitmachen. Wir wollen möglichst offen sein und interkulturell“. Mit der Lösung des 20 Jahre alten Konflikts um die Erweiterung Ende vergangenen Jahres machten sich die Gemeinschaftsgartenfreunde Hoffnung auf ein Gartenprojekt auf der Fläche, die inzwischen bereits dem Land Berlin übertragen ist. Die mögliche Fläche, die die Initiative favorisiert, liegt zwischen Gleimtunnel und Lortzingstraße. „Wir wollen nicht so viel reden, wir wollen machen. Und wir sind sehr optimistisch, weil wir mit unserer Idee bisher überall auf offene Herzen gestoßen sind“, sagte Frank Becker.
Der Workshop in der Freien Schule am Mauerpark diente dazu, Ideen zu sammeln und neue Mitstreiter zu finden. Das Interesse an der Veranstaltung war verhältnismäßig groß, insbesondere von Anwohnern aus dem Wedding. Gut die Hälfte der 25 Teilnehmer gab an, auf Weddinger Seite zu wohnen. Die übrigen Interessenten kamen zur Hälfte aus dem Prenzlauer Berg und zur Hälfte aus anderen Bezirken. An fünf Thementischen entwickelten die Workshopteilnehmer sehr konkrete Ideen für einen möglichen Mauergarten. Von einem Schulgarten, einer Imkerei, einem Duftgarten, einem Treffpunkt für Ost und West sowie dem Wunsch nach vielen Gärtnern aus dem Brunnenviertel gab es viele Ansätze und Hoffnungen. Besonders viele kreative Ideen gab es zu der Frage, wie noch mehr Anwohner aus dem Brunnenviertel für die Idee gewonnen werden können. Von einem Früchtefest auf dem Vinetaplatz über eine Teilnahme am Kiezfest und Obstverschenkaktionen im Kiez bis hin zur offensiven Kontaktaufnahme mit Kiezinitiativen und Werbung in verschiedenen Sprachen gab es viele Vorschläge.
Im Rahmen der Veranstaltung machten die Mauergärtner sehr deutlich klar, dass sie mit den politischen Kämpfen der letzten 20 Jahre nichts zu tun haben wollen. Störungsversuche wurden schnell unterbunden. Hier machte es sich bezahlt, dass sich die Nachbarschaftsinitiative, die sich sonst eher in Privatwohnungen in ungezwungener Atmosphäre trifft, für diese erste öffentliche Veranstaltung für professionelle Moderatoren entschieden hatte. „Wir wollen einen Garten von allen für alle. Wir wollen gärtnern und uns aus dem Rest raushalten“, wiederholten die Aktiven ihren Wunsch.
Die Ergebnisse des Workshops sollen in ein Gartenkonzept fließen. Auf der Grundlage dieser Planung will die Initiative dann die Ideen für die gärtnerische Zwischennutzung in die Bürgerwerkstatt „Mauerpark fertig stellen“ einbringen. Das nächste Treffen der Mauergärtner findet am 14. Februar um 19 Uhr wieder in kleinerem Rahmen bei einem der Aktiven statt. Interessenten sind herzlich eingeladen und können sich über die Website des Projektes über den genauen Ort informieren.
Informationen über das Mauergarten-Projekt gibt es auf der Internetseite des Mauergartens und auf Facebook.
