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05.09.2014

Lange Nacht der Religionen: Einfach mal Abschalten!

Am 6. September findet wieder die Lange Nacht der Religionen statt. Auch der buddhistische Fo-Guang-Shan Tempel in der Ackerstraße öffnet zwischen 18 und 23.30 Uhr seine Türen. Es gibt Tempelführungen, Teezeremonien und Meditation mit Anleitung in deutscher Sprache. Kiezreporterin Dominique Hensel erinnert sich an ihren Tempel-Besuch vor einem Jahr, bei der sie die Gehmeditation ausprobiert hat.


Der buddhistische Tempel in der Ackerstraße. Foto: Hensel

Mein Leben ist schnell. Wie viele moderne Menschen renne ich durch den Tag, vorbei an vielen Terminen und Aufgaben, die es zu erledigen gilt. Zwischen Familie, Haushalt, Einkaufen und Job checke ich die E-Mails, höre die Nachrichten im Radio und beantworte die Kurznachrichten auf dem Mobiltelefon, mache mir Gedanken über dies und jenes. Hier und da und hin und her. Ich muss viel schaffen und beeile mich, damit alles klappt. Neulich habe ich abends noch einen Termin drangehängt: Meditation im buddhistischen Tempel in der Ackerstraße. Nach einem langen und schnellen Tag landete ich aus Neugier mitten in einer Welt der Laaaaaaangsaaaaamkeit, mitten in einer ungewohnt stillen und reizarmen Umgebung.

 

Ich habe schon lange nicht mehr gemerkt, dass ich den ganzen Tag renne. Bis zu dem Moment, als ich aufgefordert wurde, langsam zu gehen. Denn die Meditation im

Fo-Guang-Shan Tempel begann mit einer Gehmeditation. Ich sollte mit geschlossenen Augen – oder zumindest mit gesenktem Blick – einmal den Raum umrunden. Ziel ist es, an nichts zu denken und still, langsam und bedächtig einen Fuß vor den anderen zu setzen. Das klang einfach, war aber schwerer als gedacht.

 

Während ich wegen der Schneckengeschwindigkeit beim Laufen ins Kippeln kam, musste ich ständig auf meinenVordermann achten, der sich Millimeter für Millimeter vorwärts schob und als natürliche Geschwindigkeitsbremse diente. Wir waren so langsam, dass meine Gedanken nur so sprudelten, denn wann habe ich schon so viel ungestörte Zeit zum Denken? Doch ich durfteja gar nicht denken! Und ich durfte die Schnecke vor mir nicht schubsen, damit sie schneller kroch, obwohl es mir so schwer fiel, den Impuls zu unterdrücken. Eine halbe Stunde musste ich mich immer wieder selbst zur Ruhe ermahnen, denn so lange brauchten wir, den nicht sehr großen Raum zu umrunden.

 

Habe ich das Handy ausgeschaltet? Hoffentlich klingelt es jetzt nicht! Werde ich über meinen Meditationsversuch einen Text schreiben? Schade, dass ich den Fotoapparat nicht mitgenommen habe. Ob die Kinder schon schlafen? Es ist schon spät. Stopp, stopp, stopp! Ich soll das nicht denken. Ich soll mich jetzt hinsetzen, die Beine verschränken, die Hände falten, die Augen schließen und atmen. Ein und aus, ein und aus. Die Gedanken sollen schweigen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die modernen Menschenzu viel Einatmen und deshalb keinen Platz für neue Luft in den Lungen haben. Deshalb soll man sich aufs Ausatmen konzentrieren, das Einatmen ginge dann leichter. Ob das stimmt? Ich werde es ausprobieren. Oh man, schon wieder denke ich. Es heißt: Ich denke, also bin ich. Wenn ich jetzt nicht denke, bin ich dann etwa nicht? Die Gedanken wollen mich nicht loslassen.

 

Ich strenge mich an so sehr ich kann. Irgendwann kurz vor Ende der Meditationszeit schaffe ich es. Ich denke nicht und ich tue genau eine Sache: ich atme. Aus und ein, aus und ein. Aus und ein, aus und ein. Aus und ein, aus und ein. Ich nehme eine eigenartige Entspannung mit aus dem Tempel.

 

Mehr zur Langen Nacht der Religionen unter www.lndr.de.

Dominique Hensel
 
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