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21.11.2011

Ein großer Gast, ein Buch und große Sorgen

Der Profi-Basketballer Yassin Idbihi las am Vorlesetag in der Heinrich-Seidel-Grundschule. Während sich die Kinder über den prominenten Gast freuten, sorgten sich die Erwachsenen um das Lese- und Literaturzentrum.


Yassin Idbihi las in der Schulbibliothek vor.

Die Kinder hörten aufmerksam zu.

Wow! So groß ist der Gast und er hat auch große Hände.

In der Schulbibliothek. Fotos: D. Hensel

Eigentlich ging es um das Buch. Die Kinder das 6 b der Heinrich-Seidel-Grundschule waren am vergangenen Freitag wegen eines Buches von Paul Maar ins Lese- und Literaturzentrum „Literacy“ gekommen. Es ging um das Buch, denn es war der bundesweite Vorlesetag. Doch „Der Tag, an dem Tante Marga verschwand“ trat an diesem Vorlesetag ein wenig in den Hintergrund. Es wurde vorgelesen, sicher. Und die Kinder hörten aufmerksam zu. Aber der Vorleser war für die Jungen und Mädchen die eigentliche Attraktion. Zu Gast war der Profi-Basketballer Yassin Idbihi, der derzeit für Alba Berlin spielt.

 

Der prominente Vorleser ist nicht nur ein Profi im Basketball, er ist auch ein guter Vorleser. Kein Wunder, liest er doch seinen beiden eigenen Kindern fast täglich vor. Seite für Seite tastete er sich mit den Kindern durch den Text, die Geschichte wurde durch seine Stimme lebendig. Die Grundschüler folgten ihm bis zum letzten Wort. Als Yassin Idbihi schließlich die Stimme senkte, nutzten die Kindern die Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen, denn sie wollten wissen, wer ihnen da gerade vorgelesen hat. Yassin Idbihi beantwortete geduldig.

 

Besonders interessant war für die jungen Zuhörer die Größe des Gastes. Mit seinen 2,08 Metern überragte er alle anwesenden Kindern und Erwachsenen um ein ganzes Stück. Schuhgröße 50? Die Kinder staunten. Ein Kind wollte schließlich wissen, aus welchem Land der 28-jährige Basketballer kommt. „Ich bin Araber, mein Vater ist Marokkaner, meine Mutter Deutsche. Ich bin in Marokko aufgewachsen und kam vor 15 Jahren nach Deutschland“, erklärte Idbihi und fragte zurück: „und woher kommt ihr?“ Polen, Russland, Türkei, Palästina, Kosovo – die Antworten flogen ihm entgegen. „Es ist cool, dass ihr hier alle so gemischt seid“, sagt Idbihi und lachte. Bevor es die heiß begehrten Autogrammkarten gab, fragte ein Junge: „Können wir mal mit ihnen Basketball spielen?“ Ein wenig überrascht und mit einem wohlwollenden „ja, vielleicht“ beendete Yassin Idbihi seine Stippvisite in der Heinrich-Seidel-Grundschule.

 

Für zwei weitere Gäste des Vorlesetermins ging es eigentlich auch nicht um das Buch von Paul Maar. Der Journalistin und die Fotografin, die während und nach der Veranstaltung sehr viele Fotos machte, ging es um den Ort der Veranstaltung. Der Grund: das Lese- und Literaturzentrum in der Schulbibliothek ist von der Schließung bedroht. Dem freien Träger Casablanca fehlt das Geld für die Fortführung des Sprachförderprojektes, von dem die Schüler der Heinrich-Seidel-Grundschule und die Kinder des Kindergartens in der Ramlerstraße gleichermaßen profitieren.

 

Von 2006 bis 2008 wurde das Projekt mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Soziale Stadt“ möglich gemacht. Nach Ende der Förderung konnte „Literacy“ mit Hilfe einer privaten Spende fortgeführt werden. Nun ist dieses Geld aufgebraucht und auch die erneute Förderung durch die "Soziale Stadt" seit 2010 endet im Dezember 2011. Wenn keine Unterstützung gefunden wird, kann die engagierte Leiterin Tanja Haubt ihre Arbeit mit den Kindern im kommenden Jahr nicht fortsetzen. Deshalb haben Tanja Haubt, die Schulleiterin der Heinrich-Seidel-Schule sowie die Leiterin des Kindergartens der Journalistin nach der Lesung genau erklärt, wie wichtig die Arbeit im Rahmen von „Literacy“ ist. Sie wollen auf das Problem der drohenden Schließung hinweisen und hoffen, dass der diesjährige Vorlesetag und die darauf folgende Vorlesenacht nicht die letzten Veranstaltungen in der Schulbibliothek gewesen sind.

Dominique Hensel
 
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