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21.11.2012

Der Schlüssel zum unterirdischen Berlin

In unterirdischen Gängen und in dunklen, halb verschütteten Gebäuden unter der Stadt hat vor 15 Jahren eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte begonnen. Ende 1997 versammelten sich elf geschichtsinteressierte Menschen und gründeten den Verein Berliner Unterwelten. Ihr Ziel war es, unterirdische Bauwerke zu erforschen, zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dass der Verein mit Sitz am Bahnhof Gesundbrunnen einmal 300.000 Besucher im Jahr unter die Stadt führen und weltweit Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde, konnten die Gründungsmitglieder nicht ahnen. Ende November feiern sie den Verein und das, was er erreicht hat.


Viele Menschen warten vor dem Pavillon am Bahnhof Gesundbrunnen auf ein Ticket für die Unterwelten. Foto: D. Hensel

Tour 2 führt die Besucher zu den Flaktürmen im Humboldthain. Foto: H. Happel/Berliner Unterwelten

„Wir sind sehr schnell sehr bekannt geworden und wir sind bis heute rasant gewachsen“, sagt Sascha Keil, einer von drei Vorständen. Fast 300.000 Besucher hat der Verein in diesem Jahr bei seinen Führungen in die Unterwelten begrüßt. Im vergangenen Jahr wurde der millionste Besucher seit Vereinsgründung gezählt. Der Verein mit seinen 470 Mitgliedern bietet anerkannte Bildungsseminare an, betreibt das Unterwelt-Museum, unterhält einen Buchverlag und beschäftigt 135 Menschen, 56 mit Festanstellung. Der Berliner Unterwelten e.V. ist zu einem Leuchtturm-Projekt geworden, ein Vorbild für andere Unterwelten-Vereine in Deutschland und Europa.

 

Lange Schlangen vor dem Ticketshop im Pavillon am Bahnhof Gesundbrunnen dokumentieren täglich das große Interesse von Besuchern aus aller Welt, die Berliner Stadtgeschichte aus einer ungewöhnlichen Perspektive erleben wollen. „Der Erfolg hat uns überrascht. Es bringt viele positive Effekte mit sich, beispielsweise mehr Mittel für die Instandhaltung, die Forschungsarbeit, den Denkmalschutz. Aber auch die schwierige Aufgabe, den Verein weiterhin als Familie zu führen und gleichzeitig ein Unternehmen zu führen, das 20 bis 30 Prozent Wachstum im Jahr hat“, beschreibt Keil die Herausforderung. Doch die ehrenamtliche Arbeit ist auch 15 Jahre nach der Vereinsgründung ein wichtiger Erfolgsgarant. In unzähligen Arbeitsstunden richten Vereinsmitglieder unterirdische Bauten her, pflegen sie und machen sie für die Öffentlichkeit zugänglich. Fördermittel haben sie dafür bisher nie in Anspruch genommen. „Es ist Enthusiasmus, der uns antreibt, die Freude am Entdecken“, sagt Sascha Keil.

 

Zu entdecken gab und gibt es unter der Stadt vieles. „Wir betreiben zehn und haben Zugang zu 30 Anlagen, die wir ein paar Mal im Jahr oder regelmäßig für Führungen oder Weiterbildungen öffnen“, erzählt das Vorstandsmitglied. Darüber hinaus melden sich regelmäßig Filmteams an, um authentische Bilder von Bunkern, Fluchttunneln, Brauereigewölben oder der alten Rohrpost zu bekommen. Mehr als 100 Produktionen aus aller Herren Länder wurden mit Hilfe der Berliner Unterwelten gedreht. Alle wollen in die fremde Welt unter der Stadt entdecken – und der Verein Berliner Unterwelten hat den Schlüssel zu dieser Welt.

 

Sascha Keil gehört zwar nicht zu den Gründungsmitgliedern, doch das heutige Vorstandsmitglied kennt den Verein gut. Zusammen mit Dietmar Arnold und Andreas Körner führt er die Geschicke des Vereins und wird auch Gastgeber für das Jubiläumsprogramm sein. Auch wenn der Vereinsgeburtstag nicht öffentlich gefeiert wird, wird es doch keine kleine interne Feier werden. Vier Tage lang werden Partnerorganisationen aus Deutschland und Europa am Gesundbrunnen zu Gast sein. „Wir wollen unseren Gästen das unterirdische Berlin zeigen, feiern und auch eine Diskussion anstoßen“, erklärt Keil. Ein Wunsch des Vereins ist es nämlich, einen europäischen Dachverband zu gründen.

 

Wenn die Geburtstagsgäste wieder abgereist sind, geht es gleich weiter. „Wir wollen uns wieder mehr auf die Forschung und die Vereinsarbeit konzentrieren. Wir wollen aber auch neue Themen - wie die Aufarbeitung der DDR-Geschichte - weiterentwickeln, gute Buchtitel publizieren und das Netzwerk mit Partnerorganisationen ausbauen“, sagt Sascha Keil. Sie wollen das tun, was sie immer getan haben: Den Verein mit Leidenschaft und viel Engagement vorantreiben.

 

Der Verein Berliner Unterwelten ist mit allen Angeboten und Aktivitäten im Internet vertreten: www.berliner-unterwelten.de.

Dominique Hensel
 
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