Kiezspaziergang mit Stadtrat und Neuigkeiten

Bei einem Spaziergang durch die Nachbarschaft kann man Neues entdecken und manchmal auch Neues erfahren. Beim Kiezspaziergang am Donnerstag (11.6.) hat Stadtrat Ephraim Gothe an fünf Stationen rund um den Park am Nordbahnhof interessante Neuigkeiten berichtet. Mehr als 20 Gäste hörten zu, stellten Fragen und tauschten sich auch untereinander aus. Start war U-Bahnhof Schwarzkopffstraße, Ende im Familienzentrum Wattstraße. Die Geschichtswerkstatt „Anno erzählt“ nutzte die Gelegenheit, sich vorzustellen.

kiezspazieren1asStadtteilkoordinator Jochen Uhländer beim Start des Kiezspaziergangs. Foto: SchnellNicht jeder ahnt, dass sich in der Chausseestraße zwischen hippen Cafés eine Flüchtlingsunterkunft befindet. „Hostel“ steht an unscheinbaren Tür, hinter der 5.000 Quadratmeter Wohnfläche für Geflüchtete bereit stehen. Einer von ihnen ist Muhammed. Er sagte beim Stopp an der Einrichtung, er sehe es als „Vorteil direkt in Mitte zu wohnen“, auch über das „eigene Bad im Zimmer, das nicht geteilt werden muss“ sei er froh. Nachteil sei, dass die Menschen hier nicht in Wohnungen, sondern in Zimmern wohnen.

Die zweite Station hieß Wöhlertgarten-Genossenschaft. Grit Briesel ist dort Vorständin und stand als Gesprächspartnerin zur Verfügung. Sie berichtete von einer Nettokaltmiete von durchschnittlich 6,20 Euro pro Quadratmeter: „Das finden Sie hier im Umfeld nirgendwo“. Es schwingt Stolz in ihren Worten mit, weil für Mietwohnungen das Modell Genossenschaft offenbar besser funktioniere als der freie Markt. Der Senat hat bei der Sanierung der durch DDR-Mangelwirtschaft heruntergekommenen Gründerzeithäuser finanziell geholfen. Im Gegenzug bietet die Genossenschaft nun so genannte Belegungswohnungen an. „Wir haben einige Wohnungen auch an Flüchtlinge aus der Chausseestraße vergeben“, sagte Grit Briesel beim Rundgang.

Im Park auf dem Nordbahnhof überraschte der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung mit der Nachricht, dass das geplante Hotel an den Liesenbrücken „vermutlich obsolet“ sei. Grund ist, dass der Senat „den Hinweis“ gegeben habe, dass die S-Bahn die Stahlriesen eventuell doch benötige. Die wild bewucherten Flächen hinter dem grünen Zaun im Park gehören der Deutschen Bahn. Dort könnte eine Abstellanlage für Züge entstehen. Die Abstellanlage sei, so Ephraim Gothe, eine Option. Die rostigen Brücken seien bereits auf Standhaftigkeit überprüft.

Vor der St. Sebastian-Kirche stellte sich das Geschichtsprojekt „Anno erzählt“ der Runde vor. Sulamith Sallmann und Andrei Schnell spielten ein Hörspiel zur Geschichte des Gartenplatzes aus der Zeit vor, als dieser noch eine Hinrichtungsstätte war. Aufgrund von Corona pausierte die Geschichtswerkstatt ein halbes Jahr. Nun, so berichteten die beiden Akteure, sollen die Geschichtscafés wieder weitergehen. Das Projekt wird mit Mitteln aus dem Programm „Soziale Stadt“ vom Quartiersmanagement Brunnenstraße gefördert.

In der Feldstraße stellte sich die Waschküche vor. Der Raum war vor einiger Zeit zu einem Treffpunkt umgebaut worden. Nun fehlt noch ein zweiter Ausgang, damit „dem Brandschutz genügt wird“ wie Nesrin Demir von der Wohnungsbaugesellschaft Degewo erklärte. Die Degewo unterstützt die Waschküche. Möglicherweise könne es ab September mit Veranstaltungen für den Kiez losgehen. Außerdem berichtete Nesrin Demir bei der Gelegenheit, dass der Gewinner des Joanes-Preises möglicherweise im September seine Kunstaktion starten könne. Der Preisträger wolle ein „Mosaik der Menschen, die hier wohnen“ erstellen. Gemeint ist ein Filmprojekt mit Mini-Interviews, die Aufführung ist als Kinoabend auf dem Ackerplatz vor dem Edeka geplant.

Zum Abschluss kam die Gruppe im Familienzentrum Wattstraße zusammen. Dort soll noch in diesem Jahr die Außenflächen neu gestaltet werden.

Der Kiezspaziergang mit Bezirksstadtrat Ephraim Gothe wurde von der Stadtteilkoordination Brunnenstraße Nord (mit Sitz im Olof-Palme-Zentrum) in Zusammenarbeit mit BENN Mitte organisiert.

Fotos vom Kiezspaziergang

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Text: Andrei Schnell, Dominique Hensel, Fotos: Andrei Schnell

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