Sperrmülltag: Besuch von den Männern in Orange

Am Samstag (23.11.) hatte das Brunnenviertel sehr willkommenen Besuch. Männer in Orange, Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigung (BSR), waren zur Sperrmüllaktion in die Putbusser Straße gekommen. Das Angebot der kostenlosen Sperrmüllabgabe direkt im Kiez wurde sehr gut angenommen.

sperrmuell 4Ein altes Fahrrad wird entsorgt. Foto: HenselZu Fuß, mit Rollwagen, mit dem Auto, mit Einkaufswagen oder großen Lieferwagen kamen die Menschen am Samstag zum Abgabepunkt in der Putbusser Straße. Sie trugen ihre alten Matratzen allein oder zu zweit, schleppten Bretter, alte Kühlschränke, Schaukelstühle, ein kaputtes Fahrrad einen Elektroherd und allerlei anderes Gerümpel heran. Manche kamen immer wieder, holten alten Kram aus dem Keller.

„Es ist toll, das die hier bei uns vorbeikommen“, sagte eine Frau mit dicker Mütze, die aus einem Haus ganz in der Nähe Überreste der Wegwerfgesellschaft schleppte. „Das ist auch eine Konsequenz einer autolosen Gesellschaft, dass man solche Angebote einfach braucht“, meinte sie. Sonst, so sah es auch ein Mitarbeiter der BSR, landet alles eben auf der Straße. Die Frau hat nichts auf die Straße gestellt, sie brachte alles sorgsam zu den drei Müllautos, die an diesem Vormittag von 8 bis 12 Uhr am Straßenrand parkten. „Ich habe lange in Norwegen gewohnt, in Oslo“, erzählte sie. Dort sei es üblich, dass alle Bewohner eines Hauses ein Mal im Jahr einen Sperrmüllcontainer bestellen und dann zusammen Ausmisten. „Leider ist das hier nicht üblich“, bedauerte sie.

sperrmuell 7Dieser defekte Kühlschrank wird nicht auf einem Gehweg herumstehen. Foto: HenselDoch der Samstag war kein Tag des Klagens und Schimpfens über die Nachlässigkeit der Mitmenschen. Am Samstag wurde angepackt, Überflüssiges landete in den drei großen Autos der BSR – und kann nun nicht mehr auf den Gehwegen und in den Höfen herumstehen. Die Männer von der Stadtreinigung wunderten sich kein bisschen über den regen Zulauf. „Es ist wirklich in keinem Kiez der Stadt so, dass wir nicht gebraucht werden. Das ist überall dringend nötig!“, sagte ein Mann in Orange, während er einem Besitzer eines alten Fahrrades dabei half, das Gefährt in das Müllfahrzeug zu heben. „Heutzutage hat niemand mehr eine emotionale Verbindung mit den Gegenständen. Einfach alles weg und neu gekauft. So ist die Gesellschaft“, sagte der BSR-Mitarbeiter weiter.

Der Sperrmülltag in der Putbusser Straße war Teil einer Aktion des Bezirks Mitte und der Berliner Stadtreinigung. Neun Aktionstage dieser Art gab und gibt es in Mitte. Bezahlt werden sie mit Mitteln aus dem Aktionsprogramm „Saubere Stadt“ des Berliner Senats. Die Bilanz des Tages ist ebenfalls beachtlich: die BSR hat insgesamt etwa fünf Tonnen Sperrmüll eingesammelt. Auch 40 große Elektrogeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen und Fernseher sind abgegeben worden, zudem 40 kleine Elektrogeräte.

Wie in allen anderen Kiez sind die Männer von der BSR mit ihren großen Müllautos auch im Brunnenviertel am Samstag gern gesehene Gäste gewesen. „Danke, und kommen sie bald wieder“, rief eine Frau aus dem Kiez den Herren in Orange zu. „Machen wir“, versprach der Adressierte. Allerdings wird das dann wohl im Rahmen einer regulären Tour sein, denn weitere Sperrmüllaktionstage vor Ort sind bisher nicht geplant.

sperrmuell 2Die drei Müllautos der Stadtreinigung in der Putbusser Straße. Foto: HenselNun müssen die Brunnenviertler ihren Sperrmüll wieder selbst zum Recyclinghof in der Behmstraße bringen. Die BSR holt Sperrmüll darüber hinaus nach Terminabsprache und gegen Entgelt auch direkt am Haus oder sogar in der Wohnung ab. Dafür gibt es verschiedene Tarife. Der günstigste liegt bei 50 Euro für fünf Kubikmeter Sperrmüll und einer Abholung nach Terminkapazität der BSR. Mehr dazu gibt es unter www.bsr.de/sperrmuell auf der Webseite der Stadtreinigung.

Recyclinghof der BSR, Behmstraße 74, geöffnet Montag bis Freitag 9-19 Uhr, samstags von 7-14.30 Uhr

sperrmuell 5Viel Elektroschrott wurde eingesammelt. Foto: Henselsperrmuell 5Weg mit dem alten Elektroherd. Foto: Henselsperrmuell 5Interessant: Mehrere Schaukelstühle wurden entsorgt. Sind wohl nicht mehr in Mode... Foto: Henselsperrmuell 5Auch mit dem Einkaufswagen wurde Sperrmüll herbeigeschafft. Foto: Hensel

sperrmuell 1Zusatzangebot aus dem Kiez: Wer wollte, konnte sich kostenlos Schubkarren oder das Lastenrad ausleihen, um den Sperrmüll anzukarren. Foto: Hensel

 

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