Bewegung leichter machen

Bewegungsangebot Qi Gong fuer Aeltere im Brunnenviertel

Den Menschen im Brunnenviertel einen Zugang zu Bewegungsangeboten zu ermöglichen - das ist das Ziel des Projektes "Bewegung im Brunnenviertel nachhaltig verankern". Der Projektträger bwgt e.V. arbeitet eng mit Einrichtungen im Kiez zusammen, damit diese zukünftig selbst Angebote organisieren und umsetzen können.

 

 

Bewegung, das ist den meisten klar, tut dem Körper und der Seele gut. Trotzdem sind die Hürden, damit anzufangen, für viele Menschen groß: Man möchte nicht in einen Sportverein gehen, hat zu wenig Geld für ein Fitness-Studio oder es fehlt grundsätzlich das passende Angebot.

Eine Strategie, möglichst vielen Menschen im Quartiersgebiet den Zugang zu sportlicher Bewegung zu erleichtern, sind niedrigschwellige Angebote. Niedrigschwellig meint, dass man einfach irgendwo Sport treiben kann, ohne sich anmelden, bezahlen oder festen Vereinsstrukturen beitreten zu müssen. Seit 2012 arbeitet der Verein bwgt e.V. im Kiez daran, solche Angebote aufzubauen. Ein Ergebnis davon sind die öffentlichen Sportgeräte, die im Park südlich des Vinetaplatzes stehen. Des Weiteren gibt es Gruppenangebote im öffentlichen Raum und im Olof-Palme-Zentrum (OPZ), die von Sportübungsleiter*innen betreut werden.

Die Fortsetzung des Projektes bis Ende 2025 beinhaltet nun Sport vor allem dort anzubieten, wo sich Menschen regelmäßig aufhalten: in Kitas und Schulen, in Kinder- und Jugendtreffs, Wohnheimen, Familienzentren usw. Bwgt e.V. wird die Einrichtungen und Akteur*innen dabei unterstützen, Angebote zu schaffen und zu begleiten.
Ursprünglich habe man eine Auftaktveranstaltung geplant, berichtet Felix Klump von bwgt, aber die meisten Einrichtungen hätten ihre Teilnahme aus personellen Gründen abgesagt. "Wir führen jetzt direkte Gespräche mit allen, die Interesse haben." Nicht dabei sind die meisten Kitas und Schulen, weil ihnen die personellen Ressourcen fehlen, sie keinen Bedarf sehen oder bereits Kooperationspartner wie Alba Berlin haben.

Weil die Einrichtungen unterschiedliche Zielgruppen ansprächen und unterschiedlich ausgestattet seien, müsse man individuelle Lösungen finden, so Klump. "Das Familienzentrum Wattstraße hat zum Beispiel Interesse, ist aber personell ausgelastet und es fehlen die finanziellen Mittel. Deshalb soll es jetzt erst einmal sehr niedrigschwellig mit einem offenen Bewegungsangebot für Familien losgehen. Ziel ist es, die Eltern zu befähigen, die Angebote dann selbst fortzuführen."
Selbstbefähigung steht auch im Zentrum der Zusammenarbeit mit dem OPZ, wenngleich unter gänzlich anderen Voraussetzungen. Das OPZ hat sowohl die personellen Ressourcen als auch die Mittel, zukünftig ein breites Sportangebot auf die Beine zu stellen und Honorare für Übungsleiter*innen zu bezahlen. Zurzeit werden diese noch aus Projektmitteln von bwgt e.V. finanziert. Bereits jetzt schon gibt es offene Spiel- und Bewegungsangebote im OPZ, unter anderem Boxen, Tischtennis, einen Winterspielplatz, Basketball für Kinder und Jugendliche, Thaiboxen, Fitness für Frauen und Yoga für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen. Zukünftig werden jene Angebote von bwgt e.V., die momentan noch im öffentlichen Raum stattfinden, ebenfalls ins OPZ verlegt, weil nur dort eine Nachfolgebetreuung möglich sei, so Klump.

Zwei weitere Einrichtung bzw. Vereine, die intensiv mit bwgt e.V. zusammenarbeiten, ist der Caiju e.V., der Sport im JuPoint auf dem Gelände der ehemaligen Diesterweg-Schule anbietet und das Frauenkollektiv Janainas, in dem migrantische Frauen aktiv sind.
Der JuPoint ist offen für alle möglichen Sportarten, Kinder und Jugendliche können dort z.B. Fußball spielen, Basketball oder Hockey. Bwgt e.V. stellt das Material wie Tore in unterschiedlichen Größen und hat Trainer organisiert, die jeden Dienstagnachmittag ein offenes Training und Spielen anbieten. Durch die Bespielung der Fläche soll, so Felix Klump, die Brachfläche mithin als wichtige Aufenthaltsfläche im Kiez wahrgenommen werden und sich als solche etablieren.

2023 Fitness ohne Geraete bwgtWie der JuPoint bietet das Frauenkollektiv Janainas ebenfalls Sport an - z.B. Yoga und Selbstverteidigung - und es gibt dort bereits qualifizierte Frauen, die als Übungsleiterinnen fungieren können. Felix Klump: " Die Idee hier ist, dass die Übungsleiterinnen nicht einfach nur Kurse anbieten, sondern die Inhalte so vermitteln, dass die teilnehmenden Frauen wesentliche Inhalte kennen, können und verstehen, damit sie auch ohne Trainerin selbstorganisiert alleine oder in kleinen Gruppen weitertrainieren können. Eine Mischung aus Training und Workshop als Kompaktkurs sozusagen."
Zurzeit nutzt Janainas noch Räume im OPZ und im degewo-Pavillon in der Brunnenstraße Ecke Demminer Straße. "Wir werden uns aber auch nach neuen Räumen und sportlich nutzbaren Außenflächen umsehen, wir erstellen eine Bestandsaufnahme."
Entwicklungsbedarf sieht Felix Klump vor allem bei den Angeboten für Senior*innen. Hier sei man noch auf der Suche nach geeigneten Kooperationspartner*innen und trete an verschiedene Einrichtungen wie Kirchengemeinden heran. "Generell gilt, dass Einrichtungen, denen das Thema Bewegung wichtig ist, über uns Unterstützung bekommen können und wir uns freuen, wenn sich jemand meldet. Gleiches gilt ja für Einrichtungen, die Bewegungsmaterial benötigen."

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Gefördert wird das Projekt vom Quartiersmanagement aus Mitteln des Programms Sozialer Zusammenhalt.

Text: Mathias Hühn / Fotos: bwgt e.V.

 

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