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25.01.2013

Eine Exkursion im Lümmelsofa

Ein wenig verschlafen hängen die Jugendlichen in den Sofas. Heute (17.1.) beginnt der Unterricht für sie nicht in der Ernst-Reuter-Oberschule, heute sollen sie im Haus Phönix in der Koloniestraße etwas von einem Polizeibeamten und einem ehemaligen Drogenabhängigen lernen.


Ein gutes Team: Polizist Peter Jerke (links) und Klaus Großer.

Die Jugendlichen hören den sehr lebendigen Vortrag über illegale Drogen.

Das Haus Phönix in der Koloniestraße. Fotos: D. Hensel

Die wenigsten Jugendlichen glauben offensichtlich, dass sie das interessieren könnte, manche versuchen, unbeobachtet den Knopf mit der Musik ins Ohr zu bekommen. Die Jugendlichen sind Schüler einer achten Klasse, zwischen 13 und 15 Jahre alt. Zwei Lehrerinnen sorgen dafür, dass die Mützen abgenommen werden und keiner dazwischen redet.

 

Die Reise, auf die Klaus Großer und Polizist Peter Jerke die Jugendliche mitnehmen, ist ein Trip in die fremde, jedoch für viele der Pubertierenden verlockende, weil verbotene Welt der illegalen Drogen. Und dieser Ausflug hat wenig mit einem Schülervortag, einer trockenen Wandzeitung oder Computer-Präsentation zu einem Thema zu tun, bei dem man vorher genau weiß, was der Lehrer hören will. Die Idee der Präventionsveranstaltung im Rahmen des Netzwerkes „Wir lassen und nicht betäuben“ ist einfach: Klaus Großer erzählt seine Geschichte. Er erzählt sehr offen, wie er anfing, Drogen zu nehmen, wie aus Haschisch Kokain wurde und aus Kokain Heroin. Mit allen, auch unappetitlichen Details, erzählt er von seinen Erlebnissen im Gefängnis, von seinen Wegen und Umwegen im und aus dem Leben als Junkie.

 

Im zweiten Teil der Exkursion ist Peter Jerke der Fremdenführer. Er erklärt sehr plastisch, was geschieht, wenn ein Jugendlicher mit einem Joint erwischt wird, zum Beispiel im Humboldthain: Drogen abnehmen, auf weitere Drogen durchsuchen, Anzeige schreiben, nach Hause begleiten, Hausdurchsuchung, Meldung an die Führerscheinstelle. Die Jugendlichen bekommen einen Vortrag über die rechtlichen Konsequenzen, der nicht belehrend klingt, der interessant ist und trotz seines sehr locker-jugendlichen Tons ganz bestimmt für manche abschreckend wirkt.

 

Fast drei Stunden später, dieselben Sofas, dasselbe Thema, immer noch Haus Phönix. Die Jugendlichen sind aufgewacht. Ein großer Teil der müden Masse nimmt teil. Vielen melden sich, stellen Fragen, erzählen von eigenen Beobachtungen. Es ist ein lebendiges Gespräch geworden, ein Austausch. Man merkt, dass die Rechnung aufgegangen ist: Klaus Großer und Peter Jerke haben die Jugendlichen erreicht. Sie wollen wissen, sie wollen genau wissen und sie wollen mitreden. Am Ende können die beiden Männer nicht alle Fragen beantworten. Die Exkursionszeit ist um.

 

Das Netzwerk „Wir lassen und nicht betäuben“ ist ein Zusammenschluss verschiedener Partner, die sich um die Drogen-Präventionsarbeit kümmern. Das Quartiersmanagement Brunnenviertel-Brunnenstraße ist auch Netzwerkpartner. Im Rahmen des Netzwerkes arbeitet die Berliner Polizei  (Abschnitt 36) mit dem ehemaligen Drogenabhängigen zusammen und führt gemeinsame Aufklärungsveranstaltungen für Jugendliche durch. In diesem Jahr wird das Netzwerk fünf Jahre alt.

Dominique Hensel
 
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