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02.01.2012

Schwitzen bei Marek

Seit 2008 gibt es im Brunnenviertel eine Sauna, die einzige im Kiez. Die Kiezreportage aus dem Kiezmagazin "brunnen 1/4" - jetzt auch online.


Mit Holzeimer und Sauna-Wedeltuch: Jede volle Stunde macht Marek einen Aufguss. Foto: D. Hensel

Es ist kalt im Brunnenviertel, trotz Jacke, Schal und Mütze kriecht mir die Kälte unter die Kleider. Ich fahre mit dem Fahrrad die Bernauer Straße entlang und freue mich: bei Marek ist es immer warm. Es ist Freitagabend, im Saunahaus zwischen Wolgaster und Ruppiner Straße gibt es heute nicht nur Soleaufguss mit Salzpeeling, sondern auch jede Menge Gesellschaft. Es ist voll. Marek Mewitz, der Saunameister, verbreitet schon bei der Begrüßgung familiäre Stimmung. "Bis gleich", sagt er und reicht mir den Schlüssel für den Schrank im Umkleideraum. Ausziehen, duschen und schon geht es los mit dem Aufwärmprogramm.

 

Klack, klack, klack ... im Eisnebelraum purzeln die Eiswürfel in das kleine Eiswürfelbecken. Doch Eisnebeldusche und Eiswürfel sind jetzt noch nicht dran, zuerst tauche ich meine kalten Füße in diese schöne Fußbadewanne mit dem schokobraunen Mosaik. Das Klacken der Eiswürfel macht mir Gänsehaut, doch das warme Wasser arbeitet erfolgreich an meiner Temperaturbilanz. Doch es könnte noch wärmer sein! Im Feuchtsanarium bin ich ganz allein. Ich beobachte die farblich wechselnde  Beleuchtung und wärme bei 60 Grad Celsius ganz langsam durch. Stundenlang könnte ich hier liegen: Augen zu, mit den Gedanken am Karibikstrand.

 

Dann kommt der Gong. Ich wechsele in die 90-Grad-Sauna nebenan, setze mich aufs Handtuch. Jetzt ist Aufgusszeit. Zehn Mal am Tag, zu jeder vollen Stunde, kommt Marek mit seinem Sauna-Wedeltuch, einem großen Eisklumpen und einem Holzeimerchen und lässt die Saunabesucher/innen richtig schwitzen. Heute wedelt er 16 Besucher/innen die feuchte Luft zu. Es wird heiß, richtig heiß. Ahh und uhh und pffff schnaufen die Menschen, die zur Hälfte aus dem Kiez kommen, zur Hälfte aus der näheren Umgebung, um bei Marek zu schwitzen. Im Februar 2008 hat er sein Saunahaus eröffnet und viele kommen oft und gern zu ihm. Marek ist ein angenehmer Typ, der selbst schweißgebadet beim Aufguss noch einen locker-aufmunternden Spruch für seine Gäste hat. Wie einen Ventilator dreht er dabei das Handtuch über dem Kopf und schiebt die feucht-heiße Luft in alle Ecken des Saunabads. Ahh, uhh, pffff machen die Leute. Dann schickt er die Schweißgebadeten in den Saunagarten zum Sauerstofftanken - dann unter die kalte Dusche und in die Entspannung.

 

Am Tresen noch schnell ein wenig Obst naschen, etwas trinken. Dann Füße hoch, in eine Wolldecke gekuschelt, ausruhen. Wer will, liest oder fängt ein Gespräch an und plaudert in gedämpftem Ton über Saunabesuche für Kleinkinder oder atmet die letzten Reste des Alltags aus. Wer dabei nicht einschläft, macht noch einen weiteren Saunagang. Oder gibt bei Marek, der einst einen Baubetrieb hatte und für seine Sauna im Wedding noch einmal neu anfing, den Schlüssel wieder ab. Die Luft im Brunnenviertel ist kühl und angenehm. Mir ist warm, Kälte macht mir jetzt nichts mehr aus.

 

Mareks Saunahaus, Bernauer Straße 74/75, www.mareks-saunahaus.de, Tel.: (030) 46777137

Dominique Hensel
 
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