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20.07.2017

„Sie hat mir viele Türen geöffnet“

Das alte Schulgebäude steht wie ein Geist im Brunnenviertel. Verlassen und vergessen. Für manche ist das Haus aber mehr als das. Susanne Haun zum Beispiel ist dort zur Schule gegangen und verbindet mit dem Gebäude viele schöne Erinnerungen. Der Text über sie stammt aus dem aktuellen Kiezmagazin "brunnen".


Susanne Haun in ihrem Atelier. Foto: Dominique Hensel

Susanne Haun wurde im Wedding geboren, hat hier ihre Kindheit verbracht. Sie wohnte in der Malplaquetstraße, ihre Eltern hatten eine Glaserei. Susanne wurde 1971 in die Rübezahl-Grundschule (heute: Erika-Mann-Grundschule) eingeschult. Als eine von zwei Schülern ihrer Klasse erhielt sie die Gymnasialempfehlung. „Ich hatte mich dann für das Lessing-Gymnasium beworben“, erzählt sie. „Das Ranke-Gymnasium war sehr verrufen, weil es als politisch stark links galt. Es wurde auch Rote Ranke genannt“, sagt die Frau, die noch heute im Wedding wohnt und als Zeichnerin arbeitet. Susanne wollte deshalb eigentlich nicht auf das Ranke-Gymnasium. Sie fürchtete, aufgrund des Rufs später keine Arbeit zu finden. Doch dann kam die Zusage für die Schule in der Putbusser Straße …

 

Ihrem beruflichen Weg hat die Schule dann doch nicht geschadet. Susanne begann nach dem Abitur 1983 eine Ausbildung zur Datenverarbeitungskauffrau, schrieb Computerprogramme – anfangs noch auf Lochkarten. Seit 2002 ist sie hauptberufliche Künstlerin. Stolz kann sie darauf verweisen, dass sie bereits seit 1999 als vermutlich erste Künstlerin weit und breit eine eigene Website hatte. „Meine Vorgeschichte hat mir sehr geholfen. Ich denke gern an meine Zeit auf der Ranke zurück. Sie hat mir viele Türen geöffnet“, sagt sie.

 

Sie erinnert sich an vieles aus der Schulzeit. So, dass ihre Lehrer streng und nicht sehr modern waren. Oder dass sie während der ganzen Schulzeit dasselbe Schließfach für ihre Sachen hatte. „Das war toll“, erinnert sie sich. Auch an die Bibliothek im Haus, die sie in den Pausen besuchen durfte, gefiel ihr sehr. Viele Arbeiterkinder waren in ihrer Klasse und, ganz anders als heute, nur zwei türkischstämmige Kinder. „Ich habe in der Schule Freundschaften fürs Leben geschlossen“, sagt Susanne Haun rückblickend.

 

In ihrer Schulzeit hat Susanne durch die Fenster im Schulraum, die man übrigens nicht öffnen konnte, auch gesehen, wie sich das Viertel veränderte. „Wir haben gesehen, wie die Abrissbirne gegen das Gemäuer geschlagen ist, die ganze Zeit. Das war schon traurig. Mein Klassenraum ging zur Swinemünder hin, ich konnte den Abriss des Viertels sehen“, sagt die ehemalige Schülerin.

 

Ihre Schule hat Susanne Haun gefallen: „Ich fand dieses hochmoderne Gebäude außergewöhnlich, ich mochte das Orange, ich mochte es auch innen. Als damals Zwölfjährige hatte ich aber erst Probleme, mich zu orientieren. Es sah alles so gleich aus“. Dass ihre alte Schule heute wie vergessen im Viertel steht, findet die ehemalige Schülerin schon ein wenig traurig.

 

Wir übernehmen diesen Text aus dem Kiezmagazain brunnen, Ausgabe 2/2017. Vielen Dank! Mehr über die Bürgerredaktion, die das Magazin herausgibt, steht auf dem Redaktionsblog www.brunnenmagazin.wordpress.com 

Dominique Hensel
 
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