Kinder spielen überall

Auf dem Vinetaplatz wurde der Weltspieltag gefeiert

Weltspieltag auf dem Vinetaplatz
Fotos: M. Becker/N. Franze

Kinder spielen nach Vorstellung vieler Erwachsener auf Spielplätzen mit Schaukeln und Rutschen und Wippen und Sandkästen. Die Spielplätze sind in Berlin von niedrigen grünen Zäunen umsäumt, auf dass die Kleinen nicht hinauslaufen – auf die Straßen, auf die Plätze, in die unübersichtliche und meist nicht kindgerecht gestaltete Welt der Erwachsenen. Doch für Kinder sind nicht nur die extra angelegten Plätze der Ort fürs Spiel. Kinder spielen überall, und gerade die echten, die Nicht-Spiel-Plätze sind oft die interessantesten. Auf diesen Umstand hinzuweisen und für Verständnis für spielende Kinder zu werben, sind Anliegen des internationalen Weltspieltags. Am 28. Mai wurde er auch im Brunnenviertel gefeiert. „Spielorte neu entdecken!“ war in diesem Jahr das Motto der Veranstaltung, der Spielort im Brunnenviertel war der Vinetaplatz.

Gleich zu Beginn der vom Quartiersmanagement Brunnenviertel-Brunnenstraße organisierten Veranstaltung eroberten die Kinder das Terrain. Mit einem Übersichtsplan von allen Spielmöglichkeiten erspielten sich im Laufe des Nachmittags mehr als 100 Kinder den Vinetaplatz. Sie malten mit Kreide auf die Bodenplatten, spielten Basketball und Fußball, freuten sich über die heliumbefüllten Luftballons und probierten die Ballschussanlage aus. Ein Junge war besonders ausdauernd. Kein Wunder! Sein Ball erreichte eine Geschwindigkeit von 70 Kilometer pro Stunden während andere den Ball nur auf 30 Kilometer pro Stunden beschleunigen konnten. Das war ein Spaß!

Großer Andrang war beim Kinderschminken. Während sich viele Jungen als Spiderman bemalen ließen, wurden die Mädchen zur Hello Kitty-Katze. Mit frischer Verzierung probierten viele auch die Würstchen im Schlafrock und den leckeren Apfelkuchen mit den bunten Streuseln von zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Machbar, um danach frisch gestärkt bei Emine vorbeizuschauen. Die Mitstreiterin im WIB-Jugend-Projekt hatte mitten auf dem Platz ein „Mensch ärgere Dich nicht“-Spiel aufgebaut, das von „Jugend bewegt Stadt“ gefördert wurde. Die Spielfiguren waren die Kinder selbst, die sich in unterschiedlichen T-Shirts und Teams über das Spielfeld bewegten.

Nicht nur die Kinder, auch die Organisatoren und die vielen ehrenamtlichen Helfer von Vereinen und Initiativen im Kiez waren mit der entspannten und schönen Atmosphäre des gelungenen Fests zufrieden. Dass das Anliegen des Weltspieltags ein wichtiges und noch lange nicht erfülltes ist, zeigte sich auch beim Weltspieltag auf dem Vinetaplatz. Die Fahrradfahrer, die ungebremst über den Platz sausten ohne auf die spielenden Kinder zu achten, sind der Beweis dafür.

Mehr Informationen zum Weltspieltag gibt es im Internet unter www.recht-auf-spiel.de/site/weltspieltag.

Text: Dominique Hensel