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14.12.2012

Mauerpark: Große Freude, große Ernüchterung

Eine Baumaßnahme beginnt gewöhnlich nicht bei Bodenfrost und geschlossener Schneedecke. Der Baustart des ersten Bauabschnitts im Mauerpark hatte auch eher symbolischen Charakter. Statt Bagger und Bautrupp gab es am Mittwoch (12.12.) etwas Politik, viel Presse, fünf Redebeiträge und ein Bauschild. Außerdem wurde die jahrelang versperrte Tür vom Brunnenviertel in den Mauerpark geöffnet. Zunächst auch nur symbolisch.


Symbolisch geöffnet war künftige Mauerpark-Zugang in der Lortzingstraße.

Das Bauschild wird enthüllt.

Gruppenbild vor dem Bauschild: Dr. Rainer Krüger (v.l.), Henrik Thomsen, Michael Müller, Carsten Spallek, Dr. Lutz Spandau und Staatssekretär Christian Gaebler.

Gegen eine Bebauung der Erweiterungsfläche und für einen großen, grünen Mauerpark demonstrierte diese Frau. Fotos: D. Hensel

Für Außenstehende ist es nicht offensichtlich, warum ein Baustart im Winter und nur symbolisch vonstatten geht. Doch der Schritt war nötig, weil das Land Berlin sonst in den 1990er Jahren erhaltene 2,3 Millionen Euro Fördermittel an die Allianz Umweltstiftung hätte zurückzahlen müssen. Die damalige Auflage für die Unterstützung zur Gestaltung des heutigen Mauerparks war nämlich die Erweiterung des Parks um mindestens zwei Hektar bis 2010, nach mehrmaliger Fristverlängerung bis Ende 2012. So wurde nun kurzerhand ein Bauschild enthüllt, das eine Simulation des erweiterten Mauerparks auf Weddinger Seite zeigt. Wirklich gebaut, beziehungsweise vielmehr gestaltet, werden soll dagegen erst ab dem kommenden Frühjahr.

 

Vier von fünf Rednern waren in Feierlaune. Stadtentwicklungssenator Michael Müller, der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung in Mitte, Carsten Spallek, Dr. Lutz Spandau von der Allianz Umweltstiftung und Henrik Thomsen von der der CA Immo drückten ihre Freude über das Ende eines fast 20 Jahre langen Streites um die Mauerparkerweiterung aus. „Ein schwieriger Diskussionsprozess ist zu einem guten Ende gekommen“, sagte Senator Müller. Wie Spallek hob er als besonders erfreulich das Entstehen von zusätzlichen Wohnungen im Nordteil des Parks hervor. Für die Gestaltung der südlichen Erweiterungsfläche wünsche er sich nun viele engagierte Diskussionen mit den Bürgern.

 

Doch gerade die Bürger, die seit langem an einer Lösung im Mauerparkstreit mitgearbeitet haben, sind mit dem Ausgang nicht zufrieden. Und so war der Redebeitrag von Dr. Rainer Krüger von der Bürgerwerkstatt „Mauerpark fertigstellen“ von gemischten Gefühlen geprägt: „Es ist ein Tag der Freude, aber ein Tag von großer Ernüchterung. Die Bürgerwerkstatt und die Bürgerinitiativen haben vieles so nicht gewollt“. Krüger trug die Kritikpunkte der Bürgerwerkstatt vor. Demnach werde das Grüne Band durch einen Bauriegel unterbrochen, die Jugendfarm Moritzhof eingeengt, eine zu massive Bebauung zugelassen, das Problem der Verkehrserschließung des neuen Wohngebietes nicht gelöst sowie die Chance, preiswerten Wohnraum durch genossenschaftliches Wohnen zu garantieren, vertan. Alle Kritikpunkte wurden auf der Internetseite der Freunde des Mauerparks, welchen Krüger angehört, veröffentlicht: Pressemitteilung Mauerparkerweiterung.

 

Dr. Krüger war einiger von wenigen, die sich kritisch äußerten. Die im Vorfeld der Entscheidung über die Erweiterung des Mauerpark sehr aktiven Bürgerinitiativen, sind nicht zum Baustart erschienen. Lediglich eine Bürgerin hielt ein selbst gemaltes Schild hoch, auf dem sie einen grünen, komplett unbebauten Mauerpark forderte.

 

Die Grün Berlin GmbH rechnet damit, dass die Tür in der Lortzingstraße spätestens ab Juni 2013 dauerhaft geöffnet bleibt. Mittes Baustadtrat Carsten Spallek zeigte sich am Rande der Veranstaltung am Mittwoch ein wenig pessimistischer: „2014 wird die Tür dann endgültig auf sein“. Die Menschen im Brunnenviertel müssen also noch ein wenig warten, bis sie direkt und ohne Umwege von der Lortzingstraße in die beliebte Grünanlage und bis zur Max-Schmeling-Halle laufen können.

Dominique Hensel
 
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