Quartiersmanagement Brunnenviertel-Brunnenstraße

Suche

Aktionsfonds

Ideenaufruf zum Aktionsfonds

Social Media

Veranstaltungen

Mittwoch, 11. September 2019  10:00 Uhr

Mauerwerk 20.19

Mittwoch, 11. September 2019  18:00 Uhr

Öffentliche Vorstandssitzung des Brunnenviertel e. V.

Samstag, 14. September 2019  15:00 Uhr

Kiezspaziergänge, Brunnenstraße Süd

Samstag, 14. September 2019  17:00 Uhr

Netzwerktreffen bv kompakt

Montag, 16. September 2019  09:30 Uhr

FuN - Baby

01.09.2014

Eine neue Schule für den Wedding

Mit dem neuen Schuljahr gibt es eine Veränderung in der Weddinger Schullandschaft. Im Soldiner Kiez hat eine neue Schule eröffnet, die nach einem besonderen Konzept arbeitet. Die Quinoa-Schule in der Osloer Straße wird von der Montessori Stiftung Berlin getragen und ist eine freie Sekundarschule, für die Schulgeld bezahlt werden muss. Eine Besonderheit der neuen Schule: für Wenigverdiener ist der Schulbesuch trotzdem kostenlos.


Schulleiter Christian Schwenke in einem Klassenraum der neuen Schule. Foto: Hensel

Die Quinoa-Schule startete vor gut einer Woche mit 24 jungen Weddingern ihren Unterricht. Die Siebtklässler lernen im zweiten Obergeschoss in der Osloer Straße 25/26. Unter dem Dach der Montessori Stiftung Berlin und mit Unterstützung vieler Partner wollen die Gründer mit ihrem Konzept einen Impuls in der Weddinger Bildungslandschaft. Im Umfeld der neuen Schule gibt es viel Zuspruch, aber auch kritische Stimmen.

 

Stefan Döring ist einer der beiden Gründer der Schule. Er umreißt die Grundidee der Schulgründung: „Wir wollen die Bildungslandschaft im Wedding gestalten. Die Aufgabe ist es, das Netz so zu knüpfen, dass kein Kind verloren geht“. Alle Schüler sollen vier Jahre nach Abschluss der 10. Klasse eine Ausbildung beendet oder das Abitur geschafft haben. Als zentral empfinden Döring und Mitgründerin Fiona Brunk den Glauben an das Potenzial jedes einzelnen Kindes.

 

Einen Schwerpunkt setzt die Schule mit dem Interkulturellen Unterricht. Im Rahmen dieses Faches sollen die Kinder nicht nur gute deutsche Sprachkenntnisse erlangen und Englisch sprechen, sie sollen auch ihre Familiensprache lernen. Das Fach Zukunft dient der Berufsorientierung. Er bringt die Schüler in jede Woche in einen anderen Betrieb und hilft ihnen, einen passenden Beruf zu finden. Alle Unterrichtsstunden sollen stets mindestens zwei Lehrer betreuen. Ein Mal pro Woche nimmt sich zudem ein Tutor in einem Einzelgespräch Zeit für jeden der 24 Schüler; auch nach den vier Jahren Schulausbildung an der Sekundarschule soll der Tutor die Schüler begleiten.

 

Das Team der Quinoa-Schule sucht den Kontakt Schulen und Einrichtungen im Wedding. Trotzdem gibt es kritische Stimmen. Diese befürchten vor allem, dass es sich bei der freien Schule um eine elitäre Einrichtung handele, die nicht in den Wedding passe. Das Team um Fiona Brunk und Stefan Döring hofft, dass sich herumspricht, dass hier jeder eine gute Bildung und individuelle Betreuung erhalten kann, unabhängig von der Höhe des Familieneinkommens. Denn obwohl es sich um eine Privatschule handelt, ist der Schulbesuch für Hartz IV-Empfänger, Bafög-Empfänger, Wohngeldempfänger, Aufstocker und Asylbewerber bis auf das Essensgeld in Höhe von 30 Euro monatlich kostenlos. Für die Finanzierung der Stipendien sorgt vor allem die Vodafone Stiftung, aber auch andere Förderer und Paten.

 

Von den 24 Schülern, die am Montag ihren ersten Tag an der Schule hatten, müssen 21 kein Schulgeld bezahlen, drei bezahlen einen kleinen Betrag. „Ganz viele sprechen eine andere Familiensprache. Nur sechs Schüler sprechen zuhause deutsch“, sagt Döring. „Unsere Mischung bildet den Wedding ab“, sagt Stefan Döring. Um langfristig Stipendien anbieten zu können, kümmert sich das Quinoa-Team darum, weitere Förderer zu finden. Eine Patenschaft für einen Schüler über die kompletten vier Jahre kostet den Förderer 24.000 Euro.

 

Im Moment sind es nicht die Finanzen oder die Umsetzung des Konzeptes, die dem Quinoa-Team Sorgen machen. Die Schule möchte gern in das leer stehende Schulgebäude in der Gotenburger Straße einziehen, denn der aktuelle Mietvertrag ist auf ein Jahr begrenzt. Der Bezirk will das Gebäude jedoch an den Liegenschaftsfonds des Landes Berlin abgeben. Ob die Quinoa-Schule zum Zuge kommen kann, ist noch ungeklärt.

Dominique Hensel
 
Logo Europäische UnionLogo Europäischer Fonds für regionale EntwicklungLogo BundesregierungLogo Stadt BerlinLogo Soziale StadtWappen MitteLogo Quartiersmanagement Brunnenviertel-BrunnenstraßeLogo L.I.S.T. GmbH Logo Städtebauförderung durch Bund, Land und Gemeinden