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29.08.2011

Der Kindergarten nebenan

Seit 25 Jahren gibt es in der Ramlerstraße 9-10 einen Kindergarten. Im Jubiläumsjahr wird über einen neuen Namen nachgedacht.


Kuchenbasar zur Feier des 25. Jubiläums der Kita.

Mitten im Feiertrubel: Ute Gracia.

Schminken gehörte zum Programm.

Fotos: Michael Becker

Namen sind Geschmackssache. Wenn Eltern ihren Kindern einen Vornamen geben, suchen sie etwas Besonderes. Sie richten sie sich nach der Familientradition, dem Geschmack und – ob bewusst oder unbewusst - nach der Mode. So kommt es dazu, dass in allen Schulen und Kindergärten Kinder eines Jahrgangs immer eine Reihe Namensvetter durch die Gänge flitzen. Wenn Ute Gracia an Namen denkt, denkt sie im Moment nicht an die Vornamen der 185 Kinder in ihrem Kindergarten. Sie denkt über Sternenhimmel nach, über Tausendfüssler, über Froschkönige, über Zwergenstübchen. „Die Zeit der Verniedlichungen ist vorbei“, findet die Leiterin des Kindergartens mit einem sehr sachlichen Namen: Kindergarten Ramlerstraße 9-10.

 

Ute Gracia wünscht sich einen neuen Namen, einen hübschen, einen neutralen mit Bezug auf den Standort. Ein Name, findet sie, wäre ein schönes Geschenk zum Geburtstag des Kindergartens. 25 Jahre hat die Einrichtung den Namen Kindergarten Ramlerstraße 9-10 getragen. Das ist der Namen, dem ihm der Senat 1986 bei der Gründung gab.

 

Die Frage, die Ute Gracia beschäftigt, ist: Welcher Name passt zum Kindergarten? Die Kitaleiterin kennt die Einrichtung gut, sie ist seit der Gründung dort beschäftigt. 1986 hat sie als Krippenerzieherin angefangen, ist dann in den so genannten Elementarbereich gewechselt, wurde stellvertretende Leiterin. Im Jahr 2000 wurde sie Leiterin des Kindergartens. Sie hat die bisherige Geschichte der Bildungseinrichtung hautnah miterlebt: die Gründung als Kinderzentrum in Zusammenspiel mit der Grundschule im gleichen Gebäude 1986, die Ankunft der ersten Gastarbeiterkinder, die Veränderung in der Bevölkerungsstruktur, die Auswirkungen des Mauerfalls, den Träger-Wechsel hin zum städtischen Eigenbetrieb Kindergärten City 2006.

 

„Als wir 1986 begonnen haben, waren die deutschen Kinder in der Überzahl, von 15 Kindern war drei oder vier nichtdeutscher Herkunft“, erinnert sich Ute Gracia. Heute gibt es in den zwölf Gruppen auf zwei Etagen nur ein einziges Kind, das zwei deutschstämmige Eltern hat. „Die Kinder sind überwiegen türkischer oder arabischer Herkunft.“ Auf die veränderten Umstände mussten sich die 23 Erzieher/innen einstellen, Fortbildungen besuchen, um die Angebote den Bedürfnissen der Kinder anzupassen. Im Vordergrund steht heute die Unterstützung im Erwerb der deutschen Sprache. Im Alltag ist die Kommunikation mit Eltern und Kindern eine Herausforderung. „Das Verstehen und Erklären kulturell bedingter unterschiedlicher Auffassungen in der Erziehung ist nur über Sprache möglich. Das ist wichtig für die gesamte Entwicklung der uns anvertrauten Kinder.“

 

Der Kindergarten legt wert auf eine möglichst breite Förderung, hat seinen Schwerpunkt aber auf der Sprachförderung. Einige Besonderheiten ergeben sich aus dem Standort, denn die Einrichtung kooperiert mit der Heinrich-Seidel-Grundschule, die sich im gleichen Haus befindet. „Wir nutzen das Lese- und Literaturzentrum gemeinsam, besuchen sich gegenseitig, hospitieren, besprechen die Klassenzusammensetzung“, erklärt Ute Gracia. Denn die meisten Kinder aus ihrem Kindergarten gehen später in die Schule nebenan, sie stellen einen großen Anteil der Grundschulkinder. „Schule ist immer präsent und für die Kinder keine fremde Institution.“

 

Im Alltag der Kindergartenkinder spielen noch viele andere Dinge ein Rolle: die Musikschule, die im Haus eine Außenstelle hat, der große Indoorspielplatz für Regentage, die eigene Küche, die nach drei Jahren mit Hilfe der Bertelsmann-Stiftung wieder reaktiviert wurde, die verschiedenen Projekte mit Künstlern, die mit dem Programm „Soziale Stadt“ möglich gemacht wurden. Unbedingt erwähnt wissen will Ute Gracia auch die Kiezläufer. „Sie unterstützen uns oft, zum Beispiel bei der Vorbereitung und Durchführung unseres Sommerfestes“, erzählt sie von der diesjährigen Jubiläumsfeier.

 

In jedem Jahr kommen etwa 70 neue Kinder in den Kindergarten Ramlerstraße 9-10. Sie werden durch die Räume flitzen und Namen tragen, die ihre Eltern für sie ausgesucht haben. Und auch der Kindergarten selbst wird einen neuen Namen bekommen. Zu seinem 25. Geburtstag.

Dominique Hensel
 
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