Quartiersmanagement Brunnenviertel-Brunnenstraße

Suche

Aktionsfonds

Ideenaufruf zum Aktionsfonds

Social Media

Veranstaltungen

Mittwoch, 11. September 2019  10:00 Uhr

Mauerwerk 20.19

Mittwoch, 11. September 2019  18:00 Uhr

Öffentliche Vorstandssitzung des Brunnenviertel e. V.

Samstag, 14. September 2019  15:00 Uhr

Kiezspaziergänge, Brunnenstraße Süd

Samstag, 14. September 2019  17:00 Uhr

Netzwerktreffen bv kompakt

Montag, 16. September 2019  09:30 Uhr

FuN - Baby

11.06.2014

Bunte Demokratie auf 504 Fliesen

Eigentlich sollte es ein ganz großes Fliesenbild werden. Jetzt verschönern zwei immer noch große Fliesenbilder das Brunnenviertel. Am Mittwoch (28.5.) ist das zweite Kunstwerk enthüllt worden. Kinder der Vineta-Grundschule und der Kita „Omas Garten“ haben es gemeinsam auf 504 Fliesen gemalt. Doch die fröhlichen Kunstwerke sind nur ein Teil des Projektes „Demokratie lernen und gestalten“. Gleichzeitig versuchen die Projektträger, an der Heinrich-Seidel-Grundschule Klassenräte einzuführen.


Frank Bielka (rechts) von der degewo hat das Fliesenbild enthüllt.

Hier ist das Fliesenbild noch verhüllt.

Dann betrachteten es viele neugierige Augen. Es wurden viele Fotos gemacht.

Das Kunstwerk ist ein schöner Blickfang im Durchgang in der Brunnenstraße 64. Fotos: D. Hensel

Die Mädchen und Jungen der Vineta-Grundschule waren aufgeregt. „Sind Sie Herr Bielka“, fragten sie jeden Erwachsenen, der zu ihrer Fliesenbildfeier eintraf. Denn wer ihr Ehrengast war, wussten alle sehr genau. Die Grundschüler hatten mit den Kindern der Kita „Omas Garten“ nicht nur das Fliesenbild gemalt, um das es an diesem Tag ging, sie hatten auch die Eröffnungsfeier organisiert und die Gäste eingeladen. Degewo-Vorstand Frank Bielka war natürlich ihr Gast, immerhin hat das Wohnungsunternehmen das Material für das Fliesenbild bezahlt und die Hausfassade für die Kunst zur Verfügung gestellt. Als Bielka schließlich ans Mikrofon trat, das die Kinder für ihn hinstellen lassen hatten, waren alle noch aufgeregter. „Hallo Kinder, ihr habt das ganz toll gemacht“, rief ihnen der Ehrengast zu und hielt seine Rede ganz bewusst kurz: „Ich fand diesen Durchgang immer so hässlich. Wie gut, dass er jetzt so schön ist!“ Dann wurde das große Fliesenbild in der Brunnenstraße 64 (gleich neben dem Supermarkt) enthüllt.

 

Fliese für Fliese fügt sich das große, bunte Bild zusammen. Mehr als 500 Fliesen haben die Kita- und die Grundschulkinder gemeinsam bemalt. Als gemeinsames Thema hatten sie sich „Insel und Meer“ ausgesucht. Leuchttürme sind zu sehen, Fische, Palmen, Sandstrände, lachende Sonnen und natürlich ganz viel Meeresblau. „Es ging darum, dass die Kinder Verantwortung übernehmen und ihren Kiez mitgestalten“, erklärt Ingke Brodersen von der Agentur Brodersen.Dammann. Das Kunstwerk entstand unter ihrer Anleitung und im Rahmen des Projektes „Demokratie lernen und gestalten“. Die Kinder übernahmen alle Aufgaben selbst, baten bei der degewo und beim Quartiersmanagement um Unterstützung, suchten die Hauswand, berechneten die nötige Menge Farben und vieles mehr.

 

Das Demokratie-Projekt begann im Dezember 2012 und endet im kommenden Dezember. Es wird mit Mitteln aus dem Programm „Soziale Stadt“ (Quartiersfond 3) im Gebiet Brunnenviertel-Brunnenstraße gefördert. Im September vergangenen Jahres war im Durchgangsbereich an der Stralsunder Straße 1-5 bereits ein erstes Fliesenbild enthüllt worden.

 

Auch wenn die Moasikfliesen ein bunter, öffentlichkeitswirksamer Blickfang sind, ist Ingke Brodersen der zweite Teil des Projektes nicht weniger wichtig. In vier Klassen der Heinrich-Seidel-Grundschule begleitet sie die Bildung von Klassenräten. „Das ist ein Basisinstrument, bei dem Kinder lernen, ihre Probleme untereinander zu klären“, sagt Ingke Brodersen. Der Klassenrat soll ein Mal in der Woche in einer festen Unterrichtsstunde zusammen kommen, sich selbst Themen setzen und diese besprechen. „Kinder und Lehrer sind dabei gleich gestellt. Die Lehrer haben nur eine Stimme in dem Gremium“, erklärt sie das Prinzip.

 

Besprochen werden im Klassenrat ganz alltägliche Probleme: Wer ärgert wen? Warum machen wir nicht mehr Klassenfahrten? Wie spricht man Probleme richtig an? Welche Regel wollen wir haben? „Dabei geht es wieder darum, Verantwortung zu übernehmen und es gemeinsam zu schaffen, dass eine Lösung gefunden wird“, erklärt Ingke Brodersen. Insgesamt sei das Instrument Klassenrat in den Schulen viel zu wenig bekannt: „Aber es ist ein gutes Mittel, um Selbstverantwortung und Selbstbestimmung zu lernen“.

Dominique Hensel
 
Logo Europäische UnionLogo Europäischer Fonds für regionale EntwicklungLogo BundesregierungLogo Stadt BerlinLogo Soziale StadtWappen MitteLogo Quartiersmanagement Brunnenviertel-BrunnenstraßeLogo L.I.S.T. GmbH Logo Städtebauförderung durch Bund, Land und Gemeinden