Quartiersmanagement Brunnenviertel-Brunnenstraße

Suche

Aktionsfonds

Ideenaufruf zum Aktionsfonds

Social Media

Veranstaltungen

Mittwoch, 11. September 2019  10:00 Uhr

Mauerwerk 20.19

Mittwoch, 11. September 2019  18:00 Uhr

Öffentliche Vorstandssitzung des Brunnenviertel e. V.

Samstag, 14. September 2019  15:00 Uhr

Kiezspaziergänge, Brunnenstraße Süd

Samstag, 14. September 2019  17:00 Uhr

Netzwerktreffen bv kompakt

Montag, 16. September 2019  09:30 Uhr

FuN - Baby

10.12.2013

Anders schenken

Es gibt jeden Tag viele Gelegenheiten, andere zu unterstützen. Wer sie nutzt, kommt anderen näher. Der Titeltext aus dem aktuellen Kiezmagazin - jetzt auch online.


Foto: geschenkhamster.de/Wikipedia

Vor etwa einem Jahr rief mich ein Freundin an, die gerade ins Brunnenviertel gezogen war, und fragte mich, wo sie sich im Kiez engagieren könne. Auch wenn ich das Brunnenviertel, seine Initiativen und Einrichtungen als Kiezreporterin gut kenne, war ich wegen ihrer Frage perplex, mir fiel nichts ein. Meine Freundin hatte ihre Umzugskisten kaum ausgepackt und schon dachte sie an die Gemeinschaft, die noch gar nicht richtig ihre war. Recht hat sie, dachte ich, denn mir macht das Kennenlernen meiner Mitmenschen immer viel Spaß, was am besten geht, wenn man aktiv und aufgeschlossen ist. Im Alltag kommt das manchmal zu kurz. Doch ich muss ja nicht erst umziehen, um wieder mehr auf die Welt um mich herum zu achten.

 

Als ich Anfang 20 war, war ich sehr idealistisch und habe ich mich unter anderem für den Umweltschutz interessiert. Ich habe einmal versucht, mit einer Geldspende ein Tier im brasilianischen Regenwald zu retten. Brasilien ist weit weg und nur eine Überweisung auszufüllen war mir zu abstrakt. Irgendwann ging mein Interesse am Tierschutz verloren. Vom Brunnenviertel trennt mich jedoch nur meine Wohnungstür. Doch es fiel mir trotz der räumlichen Nähe in dem Moment einfach keine Unterstützungsmöglichkeit ein, weder für meine Freundin noch für mich.

 

Der Gedanke ließ mich nicht los und jetzt, kurz vor Weihnachten und dem Jahreswechsel mit seinen guten Vorsätzen ist er wieder in meinem Kopf: Was könnte ich eigentlich für meine Mitmenschen tun? Es gibt viele Institutionen, die Hilfe anbieten, in allen möglichen Situationen Unterstützung geben. Ihnen zu helfen, wäre bestimmt sinnvoll. Der Beratungsladen MachBar ist so ein Anlaufpunkt. Dort wird fast immer geholfen und Hilfe zur Selbsthilfe angeboten. Auch bei der Frauenrechtsorganisation Terre de femmes in der Brunnenstraße könnte ich unterstützen, ich könnte mich bei der Bürgerstiftung Wedding oer der Bürgerstiftung Berlin melden und in den Schulen im Kiez ehrenamtlicher Lesepate werden oder gar den Projektor beim großartigen Zweisprachigen Bilderbuchkino in den Kiez-Kitas anwerfen. Ich könnte wenigstens endlich mal meinen Kleiderschrank entrümpeln und die tragbaren, aber ungetragenen Teile zur Kleiderkammer bringen, die alten Leselernbücher dem Stadtteilverein Brunnenviertel spenden oder die ungenutzten Sportgeräte im Keller den Weddinger Wieseln überlassen.

 

Gewiss, ich bin nicht der Unternehmer mit den großen finanziellen Möglichkeiten, dem soziales Engagement einfach gut zu Gesicht steht. Ich bin nicht einer der großen Einkaufsläden im Brunnenviertel, der regelmäßig die Berliner Tafel zum Abholen gespendeter Lebensmittel für Bedürftige anruft. Meine Mittel sind begrenzt. Doch irgendwann merkte ich, dass ich dennoch etwas für die Gemeinschaft tun kann, auch ohne viel Geld und ohne viel Zeit.

 

Helfen muss nicht anstrengend sein, um gut zu sein. Ich könnte ohne große Anstrengung im Ost-West-Caffé einen Fliegenden Kaffee oder Tee bestellen oder dem netten Herrn vor dem Einkaufsladen in der Brunnenstraße/Ecke Stralsunder Straße eine Obdachlosenzeitung abkaufen. Beim regelmäßigen Shopping im Internet könnte ich ohne Aufwand und ohne Mehrkosten über eine der vielen verschiedenen Spendenplattformen wie www.schulengel.de in den gewünschten Einkaufsshop surfen und mit einem Klick gezielt eine Bildungseinrichtung im Kiez finanziell unterstützen.

 

Meine Möglichkeiten beginnen unmittelbar hinter meiner Haustür, wenn ich die Blumen meiner Nachbarin während ihres Urlaubs in Pflege nehme oder mit einem Tütchen Backpulver aushelfe. Oder wann haben Sie zum Beispiel das letzte Mal einfach so einem netten Nachbarn eine kleine Freunde gemacht? Probieren Sie aus, wie sich dadurch das Zusammenleben verändert! Es gibt unzählige, sehr einfache Möglichkeiten, sich selbst und anderen das Gefühl zu geben, dass sie nicht allein sind. Seien Sie aufmerksam und Sie werden sehen, wie viele Gelegenheiten sich plötzlich finden.

 

Meine Freundin war übrigens viel schneller als ich. Ehe ich mich nach ihrer Frage gefasst hatte, war sie schon mittendrin im Ehrenamt. Sie nimmt sich die Zeit und hilft bei der Kulturloge, Menschen mit geringem Einkommen in Theater und Museen zu bringen. Ich selbst habe mir vorgenommen, in Zukunft achtsamer und mitfühlender mit denen zu sein, die mich umgeben. Denn nicht nur in der Weihnachtszeit ist das schön und lohnt sich für alle.

 

Projekte, die die Menschen das ganze Jahr über unterstützen und beschenken, gibt es viele. Wer etwas Gutes tun möchte, kann sie unterstützen: Helfer für jeden Tag

Dominique Hensel
 
Logo Europäische UnionLogo Europäischer Fonds für regionale EntwicklungLogo BundesregierungLogo Stadt BerlinLogo Soziale StadtWappen MitteLogo Quartiersmanagement Brunnenviertel-BrunnenstraßeLogo L.I.S.T. GmbH Logo Städtebauförderung durch Bund, Land und Gemeinden